Unterföhring:Marshallplan für die Mediengemeinde

Anhaltender Zuzug und steigende Mieten, Grundstückspreise, die kaum noch bezahlbar sind und inzwischen an Münchner Verhältnisse reichen: Auch am direkten Stadtrand, so in Unterföhring, sind erschwingliche Wohnungen seit Jahren Mangelware. Dort hat das angeblich damit zu tun, dass Eltern die Stadtrandgemeinde dafür schätzen, dass Krippen, Kindergärten und Horte kostenlos sind und es sich auch sonst ganz gut mit Kindern leben lässt. Doch mit der Beliebtheit Unterföhrings bei Familien sind die Bodenpreise gestiegen. Immobilienmakler werben, sehr zum Ärger der örtlichen Lokalpolitiker, mit der kostenlosen Kinderbetreuung - und verlangen Quadratmeterpreise, die nicht weit unter Münchner Niveau liegen. Der Unterföhringer Altbürgermeister Klaus Läßing von der Parteifreien Wählerschaft (PWU) fordert die Fraktionen im Gemeinderat auf, endlich etwas zu unternehmen, um der Wohnungsknappheit Einhalt zu gebieten. "Unterföhring braucht eine Art Marshallplan für den subventionierten Mietwohnungsbau." Dieses Thema habe oberste Priorität in der Mediengemeinde. Die SPD hat im Dezember immerhin durchsetzen können, dass eine Mehrheit im Gemeinderat den Grundsatzbeschluss zur Sozialgerechten Bodennutzung (Sobon) fasste. Angewendet werden sollen die Richtlinien, wenn neue Baugebiete im Außenbereich ausgewiesen werden, bei Nachverdichtungen und wenn eine Baurechtserhöhung innerorts genehmigt wird.

© SZ vom 22.05.2018 / wej - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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