Trudering/Riem:Zur Spedition degradiert

Dokumentierte Bürger-Ideen: Im vergangenen März hat es zum SEM-Projekt einen Workshop in der ehemaligen Siemens-Kantine gegeben. (Foto: Johannes Simon)

Eine Info-Ausstellung zum Siedlungsprojekt SEM müssten die Lokalpolitiker selbst organisieren

Von renate Winkler-Schlang, Trudering/Riem

Da ist den Bezirksausschuss-Mitgliedern fast die Spucke weggeblieben: Die SEM, die geplante große Siedlungsentwicklungsmaßnahme für den Nordosten Münchens, betrifft nicht nur den Stadtbezirk Bogenhausen, auch Trudering-Riem ist tangiert, nicht zuletzt von dem zu erwartenden Verkehr in Richtung Süden. Daher wollte der Bezirksausschuss Trudering-Riem erreichen, dass die vom Planungsreferat gestaltete informative Ausstellung zu dem Zukunftsprojekt nicht nur in Bogenhausen präsentiert wird, wo sie im März in der ehemaligen Siemens-Mitarbeiterkantine an der Richard-Strauss-Straße zu sehen war, sondern auch in Trudering oder Riem.

Das Planungsreferat zeigte sich auch grundsätzlich aufgeschlossen: Als Ort böten sich die Riem Arcaden an, die Schautafeln stelle man sehr gerne für begrenzte Dauer kostenfrei zur Verfügung, auch Führungen seien möglich.

Aber: "Dem Bezirksausschuss würde damit allein die Aufgabe zufallen, den Transport sowie den Auf- und Abbau zu organisieren", schreibt das Referat weiter. "Da krieg ich eine richtige Wut", erklärte etwa Stefan Ziegler (CSU). Diesen Schuh könne und solle sich der Bezirksausschuss nicht anziehen, denn die Bürger ausreichend zu informieren, sei Aufgabe der Stadt, und zwar mit allem, was dazugehört. Oder solle er sich nun etwa eigens einen Sprinter mieten und Urlaub nehmen für diesen Transport? Wer versichere ihn denn dabei? Auch SPD-Sprecherin Salzmann-Brünjes fand das Ansinnen des Referats "etwas eigenartig". In diesem Sinne scheibt der Gremiums-Vorsitzende Otto Steinberger (CSU) nun an die Stadt zurück.

© SZ vom 17.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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