Trudering/Riem:Gewerbe entwickeln, Grün bewahren

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Der Bezirksausschuss plädiert dafür, Arbeiten und Wohnen im Viertel besser zu verzahnen

Von Renate Winkler-Schlang, Trudering/Riem

Es ließe sich einiges verbessern in den Gewerbegebieten des Stadtbezirks Trudering-Riem, das wurde bei der Diskussion über das neue Gewerbeflächenentwicklungsprogramm der Stadt deutlich. Besonders wichtig ist den Mitgliedern des Bezirksausschusses, Flächen zu sparen: "Stapeln, verdichten, Grünflächen schonen", das muss aus ihrer Sicht die Devise sein. Das Gremium hat die einzelnen Gewerbezonen genau angeschaut und dabei etwa im Gewerbegebiet Moosfeld so manchen Leerstand entdeckt. Man will nun wissen, ob sich dieses Gebiet auch für ein gemischtes Konzept aus Wohnen und Gewerbe eignet, den Anfang habe man mit dem Umbau eines leer stehenden Bürogebäudes Am Moosfeld 21 zu einer Flüchtlingsunterkunft ja schon gemacht. Vor allem an der Übergangszone zur Wohnbebauung könnte dies weiterentwickelt werden. Angeregt wird auch, über einen städtischen Gewerbehof auf einer frei werdenden Fläche im Moosfeld nachzudenken.

Auch jenseits der Stadtgrenze, im Gewerbegebiet Dornach der Nachbargemeinde Aschheim, steht etwa ein Drittel der Gewerbeflächen leer: Dort soll die Stadt eine interkommunale Zusammenarbeit prüfen, um durch Sanierung und Umstrukturierung die Attraktivität zu erhöhen. So könnten Flächen im Burgfrieden der Stadt gespart werden; zudem sei das Gewerbegebiet über den Riemer S-Bahnhof bereits erschlossen. Insgesamt soll die Stadt vorrangig bestehende Gewerbesiedlungen wie Rappenweg, Moosfeld, Messestadt West oder Flächen nordwestlich des Truderinger Bahnhofs flächensparend optimieren und aktivierten. Sei dies fruchtbar, könnte man etwa auch einen S-Bahnhalt Moosfeld im Einvernehmen mit dem Freistaat Bayern und der Bahn erneut prüfen. "Flächenmäßige Fehlentwicklungen" wie der ebenerdige Baumarkt an der Schwablhofstraße mit seinem kaum ganz genutzten Parkplatz oder die Kfz-Betriebe an der Stolzhofstraße solle man versuchen zu korrigieren. "Keine Grünflächen, Spiel- und Sportflächen zur Gewerbeflächenentwicklung heranziehen", lautet eine zentrale Forderung.

Das ungeordnete Gebiet am Rappenweg ist ein besonderer Problemfall. Jahrzehntelang sei es nicht im Fokus der Stadt gestanden und erhalte auch heute nicht die erforderliche Aufmerksamkeit für eine ordnungsgemäße, flächensparende und zügige Entwicklung. Unabhängig vom Grundstückstausch, der noch verhandelt werden muss, solle die Entwicklung dort vorangetrieben werden, so der BA in seiner Stellungnahme. Auch das Gebiet Messestadt West sei rund 20 Jahre nach Beginn der Planungen, längst nicht fertiggestellt, da müsse man verdichten, ehe man neue Gebiete ausweise.

© SZ vom 23.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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