Theater:Suche nach Wahrheit

Die Freie Bühne München spielt Wedekinds "Lulu"

Das Leben der "Lulu", wie es in Frank Wedekinds gleichnamigen Schauspiel erzählt wird, ist eine Geschichte über weibliche Verfügbarkeit, über die Domestizierung der Frau in einer von Männern beherrschten Welt. Gleichwohl hier nicht alles so läuft, wie Mann sich das vorstellt. Denn während Lulu immer wieder aus dem für sie vorgesehenen Raster ausschert, bleibt das männliche Personal in einem emotionalen Karussell aus Lust, Leidenschaft, Eifersucht, Wut und Gewalt gefangen, das unter dem Radar offizieller Moralvorstellungen kreist. Am Freitag, 11. Oktober, hat die Freie Bühnen München mit dem Stück in der Black Box des Gasteig, Rosenheimer Straße 5, Premiere. Seit seiner Gründung im Jahr 2014 hat das inclusive Ensemble schon einige Theaterproduktionen gemeistert. Nun also "Lulu", ein im Zeitalter von "Me too" hochaktuelles Stück, das sich die Schauspielerinnen und Schauspieler mit und ohne Behinderung unter Leitung von Regisseur Jan Meyer auf ganz persönliche Weise angeeignet und mit ihren individuellen Erfahrungen angereichert haben. Auf diese Weise ist eine bildreiche Inszenierung entstanden, die im Rückblick auf Lulus Leben in einer verlogenen, intriganten Gesellschaft versucht, der Wahrheit und der Liebe auf den Grund zu gehen.

Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr. Die nächste Aufführung im Gasteig ist am Samstag, 12. Oktober, zur gleichen Zeit. Karten gibt es unter ☎ 548 18 18 oder bei München Ticket. Weitere Termine unter www.freiebuehnemuenchen.de.

© SZ vom 07.10.2019 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: