Residenztheater:Mordabsichten im Familienkreis

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200 Zuschauer können die Premiere mit Johannes Nussbaum in der Rolle des "Hamlet" erleben. (Foto: Sandra Then)

Nach fast 200 Tagen Kultur-Lockdown lädt das Residenztheater wieder zu Premieren vor Publikum. Los geht es mit einem Klassiker.

Von Yvonne Poppek

Das Residenztheater hat mitgezählt: 191 Tage dauerte der Lockdown, war das Theater zugesperrt. Nun werden die Türen noch in dieser Woche gleich für zwei Premieren geöffnet. Am Donnerstag, 13. Mai, um 17 Uhr wird "Hamlet" als erste Produktion in der Regie von Robert Borgmann live auf der Bühne zu sehen sein. Am Sonntag, 16. Mai, wird die Inszenierung ein zweites Mal vor Publikum gespielt. Im Marstall kommt zudem am Samstag, 15. Mai, die Uraufführung von "Teile (Hartes Brot)" heraus. Anja Hilling hat für dieses Auftragswerk Paul Claudels Stück "Das harte Brot" um Geld, Ertrag und Macht überschrieben und in die Jetztzeit geholt. Inszeniert hat Hausregisseurin Julia Hölscher.

Anders, als sich vielleicht erwarten ließe, ist der Auftakt mit "Hamlet" keine Inszenierung, die Corona-bedingt mit einer kürzeren und durchgespielten Form auskommt. Etwa vier Stunden mit Pause werden die 200 zugelassenen Zuschauer im Theater sein. Als Hamlet hat Borgmann Johannes Nussbaum besetzt, seine Ophelia ist Linda Blümchen. Zwei Tage später, am Samstag, dürfen dann 70 Zuschauer im Marstall bei der Uraufführung dabei sein, die mit eineinhalb Stunden ohne Pause angesetzt ist. Regisseurin Hölscher inszeniert hier das Stück um Habgier und Mordabsichten im Familienkreis als zeitlose Parabel.

Der Auftakt nach der langen Pause zeigt dem entwöhnten Theaterzuschauern also zwei schöne Gegenstücke, den vielgespielten Shakespeare-Klassiker und zeitgenössische Dramatik. Wann die vielen Facetten dazwischen zu sehen sein werden, ist indes noch ungewiss: Weiter als bis zum Ende der Woche reicht der analoge Spielplan des Residenztheaters derzeit noch nicht, die bereits im Programm stehenden Stream- und Zoom-Formate hingegen laufen weiter. Für die Theaterbesucher gilt für diese drei analogen Vorstellungen, dass sie einen negativen und tagesaktuellen Covid-19 Schnelltest oder PCR-Test vorlegen müssen. FFP2-Masken sind Pflicht, die gängigen Abstände sollen eingehalten werden und wer Erkältungssymptome verspürt, der muss auf den Theaterbesuch in jedem Fall verzichten.

Hamlet , Premiere: Do., 13. Mai, 17 Uhr; Teile (Hartes Brot) , Premiere: Sa., 15. Mai, 19.30 Uhr, www.residenztheater.de

© SZ vom 12.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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