Theater:Facetten einer Frau

Die Studiobühne spielt "Angriffe auf Anne"

Zu Beginn ist da nur ein Anrufbeantworter, auf dem eine Ansammlung mysteriöser Nachrichten hinterlassen werden. Die Botschaften gelten Anne. Sie ist die Hauptperson des Schauspiels "Angriffe auf Anne" des zeitgenössischen englischen Dramatikers Martin Crimp, gleichwohl sie bis zum Schluss als Akteurin nicht in Erscheinung tritt. Stattdessen sind es eine Reihe anderer Darsteller, die Annes Persönlichkeit im Spiel umkreisen.

Unter Regie von Amrei Scheer, Studentin der Theaterwissenschaft, hat das Ensemble der Studiobühne der LMU das Stück nun einstudiert und entwirft in 17 Szenen das Bild einer Frau, das so oder auch anders interpretiert werden kann. Auf diese Weise erfahren die Zuschauer von der kleinen Anne, die Bettnässerin war, und gerne Terroristin wäre, lernen sie kennen als Tochter, Mutter, Freundin und Liebhaberin in einem vom Bürgerkrieg beherrschten Land. Amrei Scheer gibt dieser Mehrdeutigkeit Raum, indem sie auf der Bühne ein vielschichtiges Arrangement aus Schauspiel, vorproduzierten Videoprojektionen und eigens komponierter Musik kreiert. Am Mittwoch, 6. Februar, 20 Uhr, hat das Stück auf der Neuen Studiobühne, Neuturmstraße 5 (Eingang: Am Kosttor), Premiere. Weitere Vorstellungen sind am Donnerstag, 7., und Freitag, 8. Februar, zur gleichen Zeit. Karten gibt es online unter www.studiobühne.com.

© SZ vom 04.02.2019 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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