SWR Classic hat jetzt auf den offenen Brief des Münchner Komponisten Moritz Eggert reagiert, in dem dieser den griechisch-russischen Chefdirigenten des SWR-Symphonieorchester, Teodor Currentzis, aufgefordert, endlich sein Schweigen zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zu brechen: "Zweifelsohne wäre es für das Symphonieorchester und den SWR leichter, wenn sich Teodor Currentzis in der Öffentlichkeit gegen diesen Krieg ausspräche", schreibt Matthias Claudi, Leiter Kommunikation SWR Classic. Der SWR habe das aber nie von ihm verlangt, weil man wisse, mit welchen Konsequenzen das für Currentzis in Russland verbunden wäre.
"Er selbst könnte natürlich Russland verlassen und seine Karriere in Westeuropa fortsetzen. Er trägt aber in Russland als Chefdirigent von MusicAeterna auch Verantwortung für die Mitglieder dieses Ensembles." Claudi versichert, man habe intern mehrfach mit Currentzis über den russischen Angriffskrieg gesprochen. "Bestünde auch nur ansatzweise der Verdacht, dass er diesen unterstütze, wäre er nicht mehr Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters."
Man könne durchaus nachvollziehen, dass Currentzis' öffentliches Schweigen für viele Menschen schwer zu ertragen sei. Die Reaktionen des Publikums in den Konzerten mit Currentzis ließen aber vermuten, dass die allermeisten Menschen Verständnis für seine Situation hätten. "Ob aber Moritz Eggert mit seinem polemischen Brief zu dieser komplexen Debatte einen wertvollen Beitrag geleistet hat, glauben wir nicht", heißt es in der Stellungnahme.