Tarifstreit in München:GDL will S-Bahn bestreiken

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Wer in München heute Abend mit der S-Bahn unterwegs ist, sollte sich auf Verspätungen einstellen: Die Lokführergewerkschaft GDL will am Montag von 18 bis 21 Uhr streiken. Auch der Güter-, Fern- und Regionalverkehr ist betroffen.

Von Marco Völklein

  • Die Lokführergewerkschaft GDL will am Montagabend, 18 bis 21 Uhr, streiken.
  • Vom Streik sind der Güter-, der Fern- und der Regionalverkehr betroffen, also auch die S-Bahn.
  • Wie sich der Streik konkret auswirken wird, dazu gibt es auch von der Bahn noch keine Angaben.

Warnstreik bei der GDL am Montagabend

Fahrgäste der Münchner S-Bahn sollten am Montagabend vielleicht etwas früher als sonst das Büro verlassen und sich auf den Nachhauseweg machen - oder sich auf Behinderungen, Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Grund ist ein Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL, der heute Abend um 18 Uhr beginnen und gegen 21 Uhr wieder beendet sein soll.

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:Das müssen Bahnreisende wissen

Zugausfälle und Verspätungen: Von Dienstagabend bis Mittwochmorgen will die Lokführer-Gewerkschaft GDL streiken. Diese Rechte haben Fahrgäste.

Uwe Böhm, Landeschef der GDL in Bayern, bestätigte gegenüber der Süddeutschen Zeitung den kurzzeitigen Ausstand. Betroffen seien der Güter-, der Fern- und Regionalverkehr, also auch die S-Bahn. Ein Schwerpunkt könnte der S-Bahnverkehr in München sein. Vorsorglich strich die Deutsche Bahn bei der S-Bahn zahlreiche Züge des Zehn-Minuten-Takts aus dem Fahrplan - betroffen sind die Linien S2, S3 und S8. Fahrgäste müssen sich laut Böhm aber auch auf Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr einstellen.

Folgen für Reisende

Wie sich der Streik konkret auswirken wird, dazu konnte Böhm keine Angaben machen. Auch die Deutsche Bahn sah sich dazu nicht imstande und gab der GDL die Schuld dafür: "Aufgrund der vagen und widersprüchlichen Informationen der GDL ist eine gezielte Information der Fahrgäste über die zu erwartenden Einschränkungen für die DB nicht möglich", erklärte ein Konzernsprecher.

Berufspendler und Fernreisende sollten sich aber vorsorglich auf Verspätungen und Ausfälle in den Abendstunden einstellen. In Bayern gehören laut Böhm etwa 1700 von insgesamt 2200 Lokführern der GDL an.

Hintergründe des Streits

Der Tarifstreit bei der Bahn ist verworren und kompliziert. Es geht nicht nur um höhere Löhne für die Beschäftigten, sondern auch um Macht und Einfluss der beiden rivalisierenden Gewerkschaften GDL und EVG im Konzern. Beide Arbeitnehmervertretungen streiten sich darum, wer für welche Mitarbeitergruppe die Verhandlungen führen darf.

Nachdem eine bislang bestehende Übereinkunft ausgelaufen war, wollen beide Gewerkschaften nun jeweils das gesamte Personal vertreten. Bahn-Personalchef Ulrich Weber hatte erst am Montag bekräftigt, Ziel der Deutschen Bahn bleibe es, eine Kooperationsabrede mit beiden Gewerkschaften zu vereinbaren. So wolle die Bahn konkurrierende Tarifverträge vermeiden.

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