Tanz:Neue Romantik für eine neue Welt

Die neue Halle des Schwere Reiter wurde kürzlich eröffnet. Nun folgt dort die erste Premiere: die Uraufführung von Stephan Herwigs Stück "The Lovers". In der Utopie greift der Münchner Choreograf die Themen queere Liebe und Lebensentwürfe auf.

Von Rita Argauer

Jetzt wurde die neue Halle des Schwere Reiter gerade eröffnet. Nun folgt die erste Premiere dort: Die Uraufführung von Stephan Herwigs neuem Stück "The Lovers". Was für ein poetischer Name, den der Münchner Choreograf da gewählt hat. Erstmals seit seinem Stück "Editorial Bareback" von 2013 greift Herwig queere Liebe und Lebensentwürfe künstlerisch wieder auf. Und mit "The Lovers" kreiert er auch zunächst eine Utopie. Die Tänzer Anima Henn, Alexandre May und Alessandro Sollima unterlaufen im Trio klare Geschlechterzuordnungen und hinterfragen gängige Lebensmodelle.

So erschafft Herwig mit seinen Tänzern eine neue Romantik für eine sich langsam neuerschaffende gesellschaftliche Beziehungswelt. Der offene, alles zulassende Idealzustand ist da zwar noch in weiter Ferne. Die Bewegung aber ist da. Spannend dürfte dazu die oft so reduzierte und zarte Tanzsprache Herwigs wirken. Und drängend sind die Fragen, die er stellt: "Was bedeutet es in unserer Zeit, eine Liebende / ein Liebender zu sein?".

The Lovers , Freitag, 24. Sep., bis Montag, 27. Sep., je 20.30 Uhr, Schwere Reiter neue Halle, Dachauer Str. 114 a, Karten unter www.schwerereiter.de

© SZ vom 23.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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