Szene-Kolumne:Was macht eine gute Bar aus?

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Spektakuläre Barkeeper-Shows oder doch lieber eine leichte Spelunkigkeit - was macht eine gute Bar aus? (Foto: Robert Haas)

Gar nicht so einfach zu beantworten, das sieht man mal wieder bei der Wahl zur "Bar des Jahres". Vielleicht sollte man den Sieger einfach anders bestimmen.

Von Philipp Crone

Gibt es das? Die beste Bar? Den besten Drink? Derzeit stehen wieder 50 Lokale in München zur Wahl für die "Bar des Jahres". Und das ist nur eine von etlichen Kategorien, im vergangenen Jahr waren es 15. Von der Bar des Jahres (Herzog) bis zum Sieger der Kategorie "Veranstaltungsreihe Mixed Music".

Im Oktober gab es auch wieder die Bar Awards des Fachmagazins Mixology mit 16 Kategorien. Immerhin hat München mit dem Schumann's das "Barteam des Jahres", was auch immer das bedeutet. Vielleicht, weil die Schumänner auch als Fußball-Mannschaft nicht schlecht sind? Offenbar gibt es einen Bedarf an objektiven Kriterien, zumindest scheinbar objektiven Kriterien, was eine gute Bar ausmacht. Und das soll dann in einer Preisverleihung angemessen gewürdigt werden.

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Das Herzog zum Beispiel, Gewinner der Münchner Awards 2016, ist ein sehr schön eingerichteter Ort mit wunderbaren Drinks. Allerdings wird an einem normalen Abend kaum jemand erst im Herzog zwei Drinks nehmen und dann in der Favorit Bar seinen Gin Tonic. Dafür ist das Publikum in den beiden Bars viel zu unterschiedlich.

Da nun aber bislang noch niemand die Kategorie "Bestes Publikum" etabliert hat bei einem Bar-Award, kann man sich nur auf Merkmale stützen, die konstant sind. Die One Trick Pony Bar aus Freiburg hat die Mixology-Awards in diesem Jahr geprägt und in drei Kategorien gewonnen, unter anderem beim besten Barmann und der besten Karte.

Nun haben auch das Schumann's oder das Herzog und Dutzende andere Münchner Bars ausgezeichnete Barkeeper und Barkarten und sind überhaupt angenehme Orte, um dort einen schönen Abend zu verbringen. Die One Trick Pony Bar bietet eigene Kreationen und Klassiker wie etwa den "Penicillin" an, sie ist bunt eingerichtet und hat bärtige Barmenschen mit Glatze. So weit, so normal, auch in München.

Die Bar des Jahres kann eigentlich nur auf eine faire und sportliche Weise ermittelt werden. Durch ein ordentliches Fußball-Turnier. Und da ist dann natürlich das Schumann's Favorit. Wo schon Tuchel und Guardiola Salzstreuer und Tische als Taktik-Tafel einsetzten, kann es keinen besseren geben.

© SZ vom 09.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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