Buchpräsentation mit viel Lokalprominenz:Wie man auf sich aufmerksam macht

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Susanne Heller stellt zusammen mit ihrem Mann Stephan (rechts) in der gemeinsamen Galerie "Brighter Art" ihr Werksverzeichnis vor, mit Kunstminister Markus Blume, einem Freund des Hauses. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Werke von Susanne Heller füllen ein 26 Kilo schweres Coffee-Table-Book. Zur Präsentation in der vom Ehemann eingerichteten Galerie kommt auch Bayerns Kunstminister Markus Blume.

Von Evelyn Vogel

Rot für den Buchumschlag kam für sie nicht infrage - auch wenn ihr Mann sie noch so sehr bedrängte. "Meine Lieblingsfarbe ist Blau", schwärmt Susanne Heller. Und damit sind die Temperamente im Hause Heller auch schon klar beschrieben. Sie, die die "Nachfreude" ebenso zu schätzen weiß wie die Vorfreude. Er, der mit seinen Aktivitäten gern lautstarke Farbtupfer setzt.

Wie man weiß, ist Stephan Heller, Inhaber der Münchner Kommunikationsagentur Heller & Partner, damit ja auch sehr erfolgreich. Während seine Frau Susanne - promovierte Medizinerin, Mutter von sechs Kindern und ebenso in einer Führungsposition im Unternehmen tätig wie zwei der Heller-Kinder - mit ihrer Berufung als Künstlerin bisher eher unbekannt blieb.

Dies zu ändern, hat sich ihr Mann nun auf die Agenda geschrieben. Vergangenen September hat er eine Etage des Bogenhauser Firmensitzes mit 350 Quadratmetern in die Galerie "Brighter Art" verwandelt. Die erste Ausstellung: ausschließlich Werke seiner Frau. Zur Eröffnung kamen neben zahlreichen Vertretern aus Münchens Politik und Wirtschaft auch der gern als "Malerfürst" betitelte Künstler Markus Lüpertz, um Susanne Heller mit warmen Worten zu bedenken, sowie Bayerns Kunstminister Markus Blume, der die offizielle Eröffnungsrede hielt.

Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (links) und Dirk Brettschneider von Hugendubel vor Werken von Susanne Heller bei der Buchvorstellung. (Foto: Stephan Rumpf)

Jetzt wurde der im Eigenverlag herausgegebene Bildband vorgestellt. Wieder folgten zahlreiche Persönlichkeiten aus der Münchner Gesellschaft der Einladung, unter anderem Marianne Wille von Dallmayr, Katrin Stoll von Neumeister und Dirk Brettschneider von Hugendubel, CSU-Stadträtin Ulrike Grimm und ihr Kollege Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft, sowie - erneut - CSU-Kunstminister Markus Blume. Der redete nicht nur, wie immer, dem Freistaat als Kunst- und Kulturstandort das Wort, sondern schmetterte auch einer "Stadtgesellschaft, die die Kultur hochleben lässt" ein "herzliches Vergelt's Gott" entgegen.

Er habe ja schon an vielen Premieren teilgenommen, aber noch nie an einer "Table Book"-Premiere. Was nicht weiter verwunderlich scheint, da es sich, wenn schon, dann um die Premiere eines "Coffee Table Books" handelte. Und ja, ein solches ist das 26 Kilo schwere Werksverzeichnis von Susanne Heller auch. Seine Vorteile laut Blume: Es ist nicht so dünn wie ein Reclam-Bändchen, macht also was her. Es sind nicht so viele Buchstaben drin, ist also leicht zu lesen. Und wenn man nicht wisse, worüber man mit seinen Gästen reden solle, könne man auf das Heller-Buch auf dem Sofa(!)-Tisch verweisen.

Blume hatte sich, um sich kleidungstechnisch an die Künstlergesellschaft anzupassen, wie er erzählte, in eine auberginefarbene Hose "eher vom Rande meines Kleiderschranks" geworfen. Was auf frappante Art und Weise mit dem ebenso auberginefarbenen, aber deutlich farbintensiveren Jackett des Gastgebers übereinstimmte. Womit wir noch mal bei den Farben wären. Bei der Gestaltung des Einbands hat sich Susanne Heller schließlich gegen ihren Mann durchgesetzt: Ihn ziert ein von ihr so geliebtes Sudoku-Motiv in blassen Blau-, Grün- und Gelbtönen. Rot kommt darin nur als Rosa vor.

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