Wetterrückblick:Zu feucht und zu warm

Lesezeit: 1 min

Bonjour tristesse: Deutlich zu nass war das Frühjahr. Abgesehen von der letzten Woche war auch der Mai vor allem von Tiefdruckgebieten geprägt. (Foto: Johannes Simon)

Das Frühjahr fiel im Alpenvorland nässer und trüber aus, als es die Statistik erwarten ließe. Die Durchschnittstemperatur liegt dennoch fast ein Grad über dem langjährigen Mittel.

Von Armin Greune, Hohenpeißenberg

Wer wie die Meisten über das kalte und nasse Frühlingswetter in diesem Jahr geklagt hat, wird sich wundern: Im Alpenvorland sind die vergangenen drei Monate trotz relativ spärlichen Sonnenscheins wärmer ausgefallen, als es die Statistik erwarten ließe. Den Daten vom Hohen Peißenberg zufolge lag die Durchschnittstemperatur mit 6,5 Grad um 0,9 Grad über dem langjährigem Mittel der Frühjahrsmonate 1961 bis 1990. Den um 0,6 Grad zu kühlen April machte der März mehr als wett: Er begann zwar auf dem Hohen Peißenberg mit Dauerfrost und einer 16 Zentimeter dicken Schneeschicht, dennoch stieg die Monatstemperatur auf 4,2 Grad - und damit 2,6 Grad mehr als gewöhnlich.

Auch der Wonnemonat Mai fiel um 1,3 Grad zu warm aus. Dabei war der zurückliegende Monat - abgesehen von der letzten Woche - vor allem von Tiefdruckgebieten geprägt. Erst vom 25. an blieb es unter Hochdruckeinfluss trocken im Fünfseenland. Das reichte freilich, um das bis dato krasse Sonnenscheindefizit zu kompensieren: Mit 186 Stunden wurde im Mai noch der Normalwert erreicht. Der März war um 18 Prozent, der April gar um 27 Prozent unterbelichtet.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

"Von Frühjahrstrockenheit konnte in diesem Jahr keine Rede sein", meldet dazu passend auch Siegmar Lorenz, Wetterbeobachter auf dem Hohen Peißenberg: Es fielen 361 Liter pro Quadratmeter Schnee und Regen, 36 Prozent mehr als im langjährigen Mittel. Die Monate April und Mai waren deutlich zu nass. Außergewöhnlich sei am vergangenen Frühjahr zudem das häufige Auftreten von kräftigen Nordostwinden gewesen, sagt Lorenz: "Die Natur war bis Mitte Mai etwa sieben Tage in Rückstand geraten, konnte zum Monatswechsel aber fast wieder bis zum Normalstand aufholen." Inzwischen ist die Vegetation ihrer Zeit sogar um einige Wochen voraus.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusKrieg in der Ukraine
:Die Tiere von der Frontlinie

Joana Brosig fährt regelmäßig in die Kriegsgebiete in der Ukraine, um dort zurückgelassene Katzen und Hunde zu versorgen. "Ich muss das machen", sagt die Gilchingerin zu ihrem gefährlichen Engagement.

Von Patrizia Steipe

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: