Utting:Ein Raum für konfessionslose Trauer

Die Aussegnungshalle auf dem Uttinger Friedhof. Für konfessionslose Trauerfeiern gibt es in der Gemeinde bald Räumlichkeiten. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Gemeinde macht das Pfarrheim und den Gemeinschaftsraum im Schmucker zugänglich - und stellt einen Platz auf dem Friedhof in Aussicht.

Bei konfessionslosen Trauerfeiern stehen die Trauernden in Utting derzeit unter freiem Himmel vor dem Leichenhaus. Die Situation beschäftigt den Uttinger Gemeinderat schon länger. Deshalb hatte die Verwaltung bei der katholischen Pfarrgemeinde Utting angefragt, ob das nahegelegene Pfarrheim für konfessionslose Trauerfeiern genutzt werden könnte.

Bürgermeister Florian Hoffmann (LWG) brachte nun gute Nachrichten mit in den Uttinger Gemeinderat. Denn laut Kirchenpfleger Gerhard Deininger kann das katholische Pfarrheim nun dafür angemietet werden. Allerdings verwies der Kirchenpfleger darauf, dass das Pfarrbüro lediglich an zwei Vormittagen für insgesamt nur zweieinhalb Stunden geöffnet hat und deshalb eine kurzfristige Buchung schwierig werden könnte.

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Das war einigen Gemeinderäten doch zu unsicher. Außerdem wurde angemerkt, dass das katholische Pfarrheim nicht für alle geeignet sei. Vorgeschlagen wurde deshalb von Lisa Vogt (GAL), auch den Gemeinschaftsraum im Schmucker anzubieten, der fußläufig erreichbar ist und derzeit noch wenig genutzt wird. "Die Zahl der Konfessionslosen wird nicht weniger", stellte Ralf Stief (CSU) fest und plädierte dafür, auf dem Uttinger Friedhof selbst ein luftiges Bauwerk zu schaffen. "Das muss eigentlich nur ein Dach sein", meinte er.

Angesichts der klammen Gemeindekasse wollten einige Gemeinderäte diese Idee lieber zurückstellen. Letztendlich war die Mehrheit jedoch dafür, dass die Verwaltung Beispiele aus anderen Gemeinden einholt, welche baulichen Möglichkeiten bestehen. Einstimmig war das Gremium der Meinung, künftig beide Räume für konfessionslose Trauerfeiern anzubieten. Eine weitere Idee brachte Jakob Kettler (GAL) ein, der dafür plädierte, zudem Bestattungen in einem gemeindlichen Waldstück fern aller Konfessionen anzubieten.

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