Eine Woche ist es noch bis zur Landtagswahl, Schüler durften aber am Freitag schon üben, wie das funktioniert. Die vom Kreisjugendring organisierte U18-Wahl soll bei Jugendlichen das Interesse für Politik wecken und sie dazu anregen, sich selbst einzumischen. Gewählt wurde in fünf Schulen und fünf Jugendzentren im Landkreis.
Eines der Übungs-Wahllokale war im Wörthseer Jugendzentrum. Dort hat auch der 17-jährige Leo Liedtke sein Kreuz gemacht. "An der U18-Wahl finde ich spannend, dass man sieht, wie die Jugend wählen würde", sagt er. "Ich schaue ein paar Mal in der Woche die Tagesschau an und spreche mit meinen Eltern über aktuelle Themen." Tier- und Umweltschutz seien ihm besonders wichtig. Ein Wahlrecht ab 16 würde er gutheißen.
Maximilian Hanus aus Hechendorf sieht das anders. Als Referenz sei die U18-Wahl geeignet, "aber mit 16 hat man noch nicht die nötige Reife für eine richtige Wahl". Das Aufstreben der AfD sieht er kritisch, er würde sich aber nicht als links einordnen, weil er bei verschiedenen Parteien Punkte finde, die er unterstützt.
Der 16-jährige Valentin Pfefferkorn aus Wörthsee redet mit Freunden und Familie selten über Politik, auch wenn er fast täglich die Tagesthemen anschaut. Nachrichten auf Internet-Plattformen wie Facebook oder Instagram findet er "qualitativ nicht so gut". Er glaubt: "Das Interesse an Politik wächst mit dem Älterwerden".
Am späten Freitagabend veröffentlichte der Bayerische Jugendring ein erstes Ergebnis, nachdem bayernweit 389 von 453 Wahllokale und 60.614 Stimmen ausgezählt waren, was ein Rekord bei der Wahlbeteiligung bedeute. Die CSU bekam demnach 24 Prozent, die Grünen folgen mit 23 Prozent. Die SPD kommt auf 11 Prozent, die AfD auf 8 Prozent. Die Fünf-Prozent-Hürde überspringen FDP mit 6 Prozent und Freie Wähler mit 5 Prozent. Das Ergebnis für den Landkreis Starnberg soll im Lauf des Wochenendes bekanntgegeben werden.