Sich ablösende Beläge, leere Blumenkästen, dazwischen eine schief herunterhängende Kiosk-Markise: Der alte Tutzinger Minigolfplatz an der Seestraße gibt ein trauriges Bild ab. Seit Jahren liegt er brach, doch nun soll Bewegung in die Sache kommen. Ein Arbeitskreis soll sich darum kümmern, den Platz kurzfristig zu ertüchtigen; mittelfristig soll er in die längeren Strukturplanungen der Gemeinde einfließen. Das hat der Hauptausschuss des Tutzinger Gemeinderats am Mittwoch beschlossen.
Den Stein ins Rollen brachte ein Antrag von Ludwig Horn (CSU). Der Bereich sei eine Freizeitanlage, betonte er, "deswegen sollte er auch zugänglich gemacht werden". Dem vorausgegangen waren leidenschaftliche Diskussionen um das Grundstück der Gemeinde, das zwischenzeitlich als Containerstandort für Geflüchtete im Gespräch war. Viele drückten den Wunsch aus, den früher beliebten Treffpunkt wiederzubeleben.
In der Vergangenheit war das am zeitlichen und finanziellen Aufwand sowie an strategischen Überlegungen der Gemeinde gescheitert. Das Grundstück gilt als mögliches Tafelsilber, mit dem ein Verkauf der Kustermannvilla abgewendet werden könnte. Substanziellen Wert gewinnt es allerdings nur mit Baurecht, was angesichts der Lage am Naturdenkmal Johannishügel als unwahrscheinlich gilt - und der teuren Mittelschulfinanzierung sonst kaum helfen würde.
Da es aber auch noch längerfristige Strukturüberlegungen gibt ("ISEK"), sollen der Arbeitskreis und der Jugendbeirat nun nach einer kurzfristigen Lösung schauen. Einen Interessenten für eine Padel-Tennis-Anlage gibt es bereits. Offen ist, ob sich dieser oder andere Investoren erstmal mit einer auf wenige Jahre ausgerichteten Lösung anfreunden könnten. In der Vergangenheit waren Vorstöße eben an der Planungsunsicherheit gescheitert.