Segeln:Heimvorteil am Starnberger See

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Steuermann Jakob Meggendorfer (links) und Vorschoter Andreas Spranger vor ihrem 49er "Burgl". (Foto: Nila Thiel)

Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger vom Bayerischen Yacht-Club segeln bei den Deutschen Meisterschaften in der 49er-Regatta vor Leoni um den Titel.

Von Paula Rentzsch, Starnberg

Zwischen Segeln auf einem Binnensee und dem Meer gibt es große Unterschiede: Die Wellen gehen am See meistens ab, und der Wind ist nur selten stabil. "Das ist für uns aber auch mal wieder ganz schön, wir haben das Segeln ja an einem See gelernt", sagt Jakob Meggendorfer. Er tritt gemeinsam mit seinem Vorschoter Andreas Spranger bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft der 49er an, die dieses Wochenende am Starnberger See stattfindet. Seit die beiden nach Kiel gezogen sind, um dort am olympischen Bundesstützpunkt zu trainieren, sind sie weltweit unterwegs und segeln größtenteils auf dem Meer.

Um bei den bestmöglichen Windverhältnissen zu segeln, wird die 49er-Regatta vor Leoni ausgetragen, denn "umso südlicher gesegelt wird, desto stabiler ist der Wind", erklärt Wettfahrtleiter Max Marcour. Bevor die erste Runde am Donnerstag, 26. September, starten konnte, stärkten sich die Teilnehmer beim Weißwurstfrühstück im Casino des Bayerischen Yacht-Clubs (BYC). Während die letzten Happen gegessen werden, begrüßt BYC-Vorsitzender Michael Steiner die Sportler: Die Ausrichtung der 49er und 49erFX Meisterschaft sei ein echter Höhepunkt für die Mitglieder. Er hofft auf gute Wetterverhältnisse, im Moment sei wechselhaftes Wetter und damit toller Wind vorhergesagt: "Das ist am Starnberger See natürlich nicht selbstverständlich". Am ersten Wettfahrttag scheinen die Sportler Glück zu haben. Es gibt ordentlich Wind, der Regen scheint ihnen nichts auszumachen.

Die 49er und 49erFX kurz nach dem Startschuss der ersten Wettfahrt, darunter das Team Meggendorfer-Spranger mit der Segelnummer 22. (Foto: Nila Thiel)

Organisiert wird der Wettkampf von der Jugend- und Juniorenabteilung. "Die Alten haben hier fast gar nichts getan", sagt Steiner stolz. Insgesamt starten 22 Boote aus vier Ländern in den Klassen der 49er und 49erFX, einer Variante des 49er mit kleinerer Segelfläche. Normalerweise starten beide Bootsklassen getrennt. Da es aber bei den 49erFX nur vier Meldungen gab, dürfen sie bei den 49ern mit an die Startlinie. Dies soll faire und gute Wettkampfbedingungen bieten. Denn die richtige Platzierung zwischen den anderen Booten am Start ist entscheidend, erklärt Patricia Nonnenmacher vom Vorstand der Jugendabteilung. Mit nur vier Startern nähme man den Seglern diesen Aspekt.

Kurz vor dem Startschuss sind die Boote auf dem Wasser noch weit verteilt. Die Segler müssen genau abschätzen, wann sie auf die Startlinie zufahren. Denn einfach stehen bleiben, das geht in so einem Rennboot nicht, erklärt Nonnenmacher. Der 23-jährige Informatik-Student Meggendorfer und der 22 Jahre alte Maschinenbau-Student Spranger haben ihr Boot erst vergangenen Samstag im BYC auf den Namen "Burgl" getauft. Beim Auftakt der Meisterschaft sind die beiden erst zum dritten mal mit damit auf dem Wasser. Ihre größten Konkurrenten bei diesem Wettkampf kennen die Studenten gut: Normalerweise trainieren sie gemeinsam in Kiel. Dort geht es dann mit dem Training in einer guten Woche auch wieder weiter. An den Tagen nach der Meisterschaft können sich die beiden aber erst einmal entspannen.

Für die ersten drei Tage des Wettkampfes sind jeweils vier Wettfahrten geplant, am Sonntag dann noch zwei weitere und eine Medaillenfahrt für die zehn Punktbesten der 49er. Anschließend werden die Sieger gekürt. An den Abenden sind ein bayerischer Grillabend, eine Pasta-Party und ein Segler-Dinner für die Teilnehmer geplant. Immerhin: Am Mittwoch feierten sie bereits gemeinsam auf der Wiesn.

© SZ vom 28.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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