Starnberger Verkehrsbilanz:Mehr Unfälle und verletzte Autofahrer

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Auch an der Kreuzung der Leutstettener-, Gautinger- und Petersbrunner Straße hat es in Starnberg im vergangenen Jahr gekracht. (Foto: Peter Haacke)

Insgesamt ereignen sich 2023 im Landkreis Starnberg fast 4000 Kollisionen. Daran sind auffallend häufig Senioren beteiligt.

Von Christian Deussing, Starnberg

Fast 4000 von der Polizei registrierte Verkehrsunfälle haben sich im vergangenen Jahr im Landreis Starnberg ereignet. Dabei wurden 603 Menschen verletzt, davon 91 schwer. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle liegt damit deutlich unter dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Damals wurden 4796 Unfälle registriert.

Wie aus der Statistik der Polizei für 2023 hervorgeht, waren an den Kollisionen auffallend viele Senioren (ab 65 Jahren) beteiligt, nämlich 527 ältere Menschen. Im Jahr 2022 sind es nur 453 Personen aus dieser Altersgruppe gewesen, wobei von ihnen 142 verletzt wurden - was eine Steigerung von 21,3 Prozent bedeutet. In 378 dieser Fälle haben laut der Statistik Senioren diese Unfälle auch verursacht, das sind 71,7 Prozent der Verkehrsunfälle.

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In 254 Unfälle waren junge Erwachsene, also die 18- bis 24-Jährigen, verwickelt. Das ist eine Zunahme von etwa 10,4 Prozent. Die jungen Autofahrer haben 131 Unfälle davon verursacht, das sind 51,5 Prozent der Gesamtzahl dieser Unfälle.

Überdies verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 67 Verkehrsunfälle mit Motorrädern, im Jahr 2022 sind es nur 45 gewesen. In mehr als der Hälfte der Fälle seien die Fahrer auch die Hauptverursacher gewesen, berichtet Oliver Jauch, der für den ganzen Landkreis zuständige Verkehrsexperte der Starnberger Polizei. Verletzt wurden 54 Biker. Zudem liege die Zahl bei den Radfahrunfällen nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau, es habe davon 259 gegeben. In 75 Prozent der Fälle, erläutert Jauch, seien die Radfahrer selbst die Verursacher der Unfälle gewesen. Diese Quote sei damit weiterhin sehr hoch.

Zu den häufigsten Unfallursachen gehören zu hohe Geschwindigkeit und fehlender Abstand

Die Polizei registrierte im Fünfseenland auch mehr Unfallfluchten, nämlich 956. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 9,6 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt bei nur 39 Prozent, was dem vorvergangenen Jahr in etwa entspricht. Allerdings wurden 35 Menschen bei den Unfallfluchten auch verletzt. Bei 18 alkohol- und drogenbedingten Unfällen versuchten laut Jauch die Fahrer noch, sich durch unerlaubtes Entfernen vom Unfallort dem Strafverfahren zu entziehen.

Um etwa 30 Prozent hat sich die Zahl der Unfälle erhöht, die durch zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit verursacht wurden. Dabei sind 98 Menschen verletzt worden. Zu den häufigsten Ursachen gehören außerdem ungenügender Sicherheitsabstand, fehlerhaftes Abbiegen oder das Wenden an ungeeigneten Stellen. Auch missachtete Vorfahrt, Schneeglätte und Aquaplaning führten zu Unfällen, so Polizeihauptkommissar Jauch.

3239 Fahrer wurden bei 142 Geschwindigkeitskontrollen der Polizei im Vorjahr geblitzt. Fast 500 Personen erhielten Bußgeldbescheide, weil sie während der Fahrt telefonierten, Sprachnachrichten verfassten oder die Navigationsapp bedienten und hierbei das Gerät in der Hand hielten. 24 dieser Verkehrsteilnehmer waren Radfahrer. Solche Ablenkungen zählten zu den "größten Gefahren im Straßenverkehr", betont Jauch.

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