Verkehr in Starnberg:Tunneltest für Autofahrer

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Nadelöhr Tutzinger-Hof-Platz: Die Kreuzung mit ihren fünf Straßenästen zählt bayernweit zu den 22 Anlagen mit der "niedrigsten Qualität im Verkehrsablauf". (Foto: Georgine Treybal; .)

Das größte Problem beim geplanten Tunnelbau ist für die Planer der Tutzinger-Hof-Platz. Um ein Chaos zu verhindern, werden mit Beginn der Osterferien schon einmal Umleitungen ausprobiert.

Von Christian Deussing, Starnberg

Der Tunnelbau in der Kreisstadt Starnberg erfordert es, in den Planungsphasen die beste Logistik abzurufen. Doch das ist eine große Herausforderung. Wenn nämlich die Zufahrtrampe zum nördlichen Tunnelportal gebaut wird, ist stadteinwärts an der Kreuzung der Bundesstraße 2 (Münchner Straße) und Leutstettener Straße die Linksabbiegespur voraussichtlich für eineinhalb Jahre nicht vorhanden, wie das Staatliche Bauamt Weilheim mitteilt. Zugleich könnten die Autofahrer die Bundesstraße 2 von der äußeren Leutstettener Straße nicht geradeaus überqueren.

Den Prognosen zufolge würde sich daher am Tutzinger-Hof-Platz - der schon jetzt zu einem der extrem belasteten Knotenpunkte in Bayern gehört - ein langer Stau bilden. Dieser könnte laut Staatlichem Bauamt bis in Richtung Autobahn zurückreichen und den Verkehr schließlich auf der B2 zum Erliegen bringen. Um dieses Szenario zu verhindern, haben die Planer vom Bauamt, die Stadt Starnberg sowie das Landratsamt und die Polizei eine Lösung entwickelt, die durch eine Testphase mit Umleitungen und veränderten Ampelschaltungen erprobt werden soll. Die Phase beginnt am Montag, 25. März, mit Beginn der Osterferien und soll etwa neun Wochen dauern.

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In der Zeit können Autofahrer, die nördlich aus Richtung der B2 kommen, nicht nach links in die Josef-Jägerhuber-Straße abbiegen. Der Verkehr wird deshalb über die Wittelsbacher-, Ludwig und Maximilianstraße umgeleitet. Zudem ist die nördliche Ausfahrt von der Wittelsbacherstraße in Richtung Weilheim auf die B2 und zur Hanfelder Straße hin nicht möglich. Die Autofahrer müssen daher in südlicher Richtung über die Ludwigstraße ausweichen, wo während der Testphase an der Einmündung zur B 2 eine zusätzliche Ampelanlage installiert wird, wie es in einer Mitteilung des Staatlichen Bauamtes heißt.

Die Straßenbehörde betont, dass von der Hanfelder Straße weiterhin alle Fahrtrichtungen offen seien. Zudem blieben die Übergänge für Fußgänger erhalten. Es wird auch darauf verwiesen, dass die Ampelanlage am Tutzinger-Hof-Platz hochkomplex sei. Das liege auch daran, dass sich an diesem Knotenpunkt fünf Straßen kreuzten. Während der Testzeit mit den neuen Regelungen könne nun aber das Ampelprogramm leistungsfähiger gemacht und die Schaltphasen reduziert werden, so der Plan.

Die Autofahrer müssen umdenken und sich neu orientieren

Sollten sich aber wider Erwarten nicht zumutbare Auswirkungen für die Verkehrsteilnehmer zeigen, werde der so beschriebene Testlauf umgehend beendet. Auf diese "Exit-Option" hätten sich alle Beteiligten im Vorfeld geeinigt, heißt es seitens der Planungsbehörde. Die Autofahrer werden jedenfalls umdenken müssen, weil die gewohnten Strecken anders verlaufen. Das sei sicher ein Lernprozess, der eine "gewisse Orientierungs- und Einfindungsphase" erfordere. Man gehe aber davon aus, dass sich dies erst nach etwa 14 Tagen eingespielt habe, so die Verkehrsplaner.

Die Behörden und die Polizei werden in der Testphase den Verkehrsfluss genau beobachten und die Ampelschaltungen jeweils anpassen. Zudem wird die Stadt Starnberg die betroffenen Anlieger und Gewerbetreibenden der Innenstadt am Dienstag, 5. März, um 18.30 zu einem Infoabend in den kleinen Saal der Schlossberghalle einladen, ebenso die Stadträte. Hierbei werden Vertreter der Straßenbaubehörde die "Testphase Tutzinger-Hof-Platz" anhand einer Präsentation vorstellen.

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