Starnberg/Simbach:THW hilft Flut-Opfern

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Mit geübten Griffen bauten THW-Kräfte aus Starnberg in Simbach ihre Wasseraufbereitungsanlage für die Flutopfer auf. (Foto: Technisches Hilfswerk)

Ein Trupp mit 20 Starnberger Helfern baut eine Trinkwasseranlage in Simbach auf

Von Christian Deussing, Starnberg/Simbach

Adrian Degwert gehört zu den Einsatzkräften, die in diesen Tagen wegen der Flutkatastrophe in Simbach so dringend gebraucht werden. Der Gruppenleiter vom Technischen Hilfswerk Starnberg (THW) ist mit 17 weiteren Helfern am Donnerstagabend in der Gemeinde am Inn eingetroffen und hat in der Nacht zum Freitag nur knapp drei Stunden geschlafen. Mit fünf Lastwagen, zwei kleineren Fahrzeugen und vier Anhängern waren die THW-Leute von Starnberg aus gestartet, um in Simbach eine Wasseraufbereitungsanlage etwa 500 Meter vom Ortskern entfernt beim Hochbehälter aufzubauen. 15 000 Liter können mit der speziellen Anlage pro Stunde filtriert werden. Wie Degwert am Freitag berichtete, müssten die Einwohner das Trinkwasser vorsichtshalber trotzdem abkochen, weil man in der Hektik keine Zeit habe, Proben zu ziehen. Die THW-Trinkwasseranlage konnte zudem nicht sofort starten, weil das Wasser-und Rohrnetz in Simbach noch zu sehr beschädigt war. Der Starnberger THW-Ortsverbandschef Christian Wodarczyk rechnet damit, das seine Helfer in weiteren Schichten die gesamte kommende Woche im Hochwassergebiet zu tun haben. Vielleicht kommt die Nachhut dann besser nach Simbach durch als Degwerts Fahrzeuge, die wegen Schlamm und ramponierten Straßen einige Umleitungen fahren mussten.

Mit dabei war im ersten Tross auch Starnbergs Kreisbrandrat und THW-Mitglied Markus Reichart. Er wollte sich zudem in der Flutregion einen Überblick verschaffen. Er geht jetzt davon aus, dass Feuerwehrleute aus dem Fünfseenland aber ihre Kameraden in Niederbayern nicht unterstützen müssen. Derzeit beobachtet Reichart wieder sehr aufmerksam die Pegelstände und Wetterlage im eigenen Landkreis. Zur Zeit sei die Situation ruhig, doch man habe "alles genau im Blick", sagte der Kreisbrandrat der SZ. Zudem würden die örtlichen Feuerwehren die möglichen Brennpunkte genau kennen: Hierzu gehörten Traubing, wo die "Böden weitgehend gesättigt sind", und Maising. Aber auch Wieling steht wegen des hohen Grundwasserspiegels unter Beobachtung, genauso wie die Starnberger Wassersportsiedlung sowie Percha und Kempfenhausen am nahen Lüßbach.

Im Ernstfall würden jedenfalls sicher genügend Sandsäcke zur Verfügung stehen. Diese sind beim THW-Starnberg eingelagert , wo sich wie auch in Herrsching eine Füllanlage befindet, wie Reichart berichtet.

© SZ vom 04.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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