Seeanbindung:Ein Besuch, der Hoffnungen weckt

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Die Zukunft des Bahnhofs See steht und fällt mit der Finanzierung der Seeanbindung. Doch der Besuch von Staatssekretär Michael Theurer zeigt: Das Thema haben die Entscheider in Berlin auf dem Schirm. (Foto: Nila Thiel)

Staatssekretär Michael Theurer (FDP) macht sich in Starnberg ein Bild von der gegenwärtigen Situation am Bahnhof See. Finanzielle Zusagen aus Berlin gab es jedoch nicht.

Von Linus Freymark, Starnberg:

Starnbergs großes Infrastrukturprojekt, die Seeanbindung, ist im Fokus der Bundespolitik: Am Mittwoch machte sich der zuständige Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Michael Theurer von der FDP, in Starnberg ein Bild von der gegenwärtigen Situation am Bahnhof. Theurer erklärte, er verstehe den Starnberger Wunsch nach einer Veränderung am Bahnhof See. "Ich kann verstehen, dass die Stadt dort städtebauliche Ziele verfolgt", sagte er der SZ. Denn durch das Projekt könnten Flächen "in exzellenter Lage am See" anderweitig nutzbar gemacht werden.

Finanzielle Zusagen machte Theurer jedoch nicht. Vielmehr verwies der Staatssekretär auf die Tatsache, dass es sich bei dem Projekt um einen Regionalbahnhof handele. "Das ist eher Ländersache", erklärte er. Das bedeute jedoch nicht, dass nicht trotzdem auch Mittel aus Förderprogrammen des Bundes in Anspruch genommen werden könnten. Denn klar ist: Alleine wird die Stadt die Summe im dreistelligen Millionenbereich kaum aufbringen können.

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Den Plänen nach soll im Zuge der Seeanbindung unter anderem der Regionalbahnhof nach Norden verlegt und ein Wendegleis am Oberfeld installiert werden. Die dadurch gewonnenen Flächen am Bahnhof See sollen dann durch Bebauung und Verschönerung gewinnbringend genutzt werden. Dazu erklärte Theurer, die wie in Starnberg geplante Verlegung von Gleisen sei mit einem hohen Aufwand und hohen Kosten verbunden. Deshalb müsse mit der Bahn sowie der Stadt nochmals "genau untersucht" werden, wie diese Maßnahme möglichst kostengünstig umgesetzt werden könne. Eine Umsetzung des Großprojekts könne nur gelingen, "wenn alle beteiligten Stellen zusammenwirken", sagte der Staatssekretär. Theurer selbst sieht sich dabei eher in einer "Libero-Position", aus der heraus er zwischen den Beteiligten vermitteln könne.

Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik (UWG, CSU, SPD, BLS) zeigte sich erfreut über die Visite des Staatsekretärs, auch wenn dabei keine Vereinbarungen zur Finanzierung getroffen wurden. Aber immerhin zeige die Visite: Das Starnberger Projekt ist im zuständigen Ministerium zumindest auf der Agenda. Theurer war auf Einladung Janiks und der FDP-Kreisvorsitzenden und Landtagskandidatin Britta Hundesrügge nach Starnberg gekommen. Wie Janik zeigte sich auch die Kommunalpolitikerin erfreut über den Besuch aus dem Berliner Ministerium. "Das ist definitiv ein Zeichen", sagte sie mit Blick auf den Stellenwert des Starnberger Projekts im Berliner Ministerium.

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