Start in die fünfte Jahrezeit:Inthronisation der neuen Tollitäten

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Prinz ohne Prinzessin: Die Starnberger Faschingsgesellschaft Perchalla - hier bei der Inthronisation - muss auf seine Prinzessin Elisabeth I. verzichten: Sie hat ein Studium begonnen. (Foto: Nila Thiel)

Die Starnberger Faschingsgesellschaft Perchalla startet nach zweijähriger Zwangspause mit frischen Prinzenpaaren und einer vielumjubelten Schau in eine neue närrische Saison.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Es hat lange gedauert - nach Meinung der Faschingsfans viel zu lange: Nach zweijähriger Zwangspause durch Corona hat die Starnberger Faschingsgesellschaft Perchalla mit dem Inthronisationsball am Samstag die fünfte Jahreszeit eingeläutet. Mit viel Charme und sichtlichem Spaß präsentierten die neu gekrönten Prinzenpaare Valentin I. (Hofmann) und Elisabeth I. (Horneber) sowie das Kinderprinzenpaar Fynn I. (Nagel) und Selina I. (Meister) zusammen mit den Garden wieder eine Show, die von den Ballgästen in der voll besetzten Franz-Dietrich-Halle in Söcking begeistert beklatscht wurde.

Vom Landrat zum Ehrensenator der Faschingsgesellschaft: Stefan Frey hatte sichtlich seine Freude an der Aufmerksamkeit, die ihm bei der Inthronisation der Perchalla zuteil wurde. (Foto: Nila Thiel/Starnberger SZ)

Die Perchalla ernennt Landrat Stefan Frey zum "Ehrensenator"

Wegen der immer noch nicht abgeschlossenen Sanierung der Starnberger Schlossberghalle, die Perchalla-Chef Andreas Denk als "Wohnzimmer des Vereins" bezeichnete, musste die Veranstaltung diesmal in die Franz-Dietrich-Halle verlegt werden. Das bedeutete insbesondere für die vielen Helfer erhöhten Organisationsstress. Denn sie konnten erst am Freitagnachmittag in die Turnhalle, um sie zu dekorieren und in einen Ballsaal zu verwandeln. Zudem ist hier die vorhandene Ausstattung und Technik veraltet. Denk hofft nun darauf, dass die Arbeiten in der Schlossberghalle wenigstens fristgerecht im Januar fertig sind, damit Kinderbälle und Garderevue dort wieder wie gewohnt stattfinden können.

Da sich Bürgermeister Patrick Janik entschuldigt hatte, richteten die Perchalla-Aktiven einen entsprechenden Appell um Unterstützung an Landrat Stefan Frey, der an diesem Abend zum Ehrensenator ernannt wurde. Das Präsidium des Vereins bekam im Gegenzug viel Lob: Die Verantwortlichen hatten es während Corona geschafft, nicht nur die 110 aktiven Mitglieder - darunter 52 Tänzerinnen und Tänzer -, sondern auch den Nachwuchs bei Laune zu halten. "Ihr macht einen tollen Job", sagte Frey.

Grüne Kostüme, grüne Haare, roter Teppich: Elisabeth I. und Valentin I. begrüßen in der vollbesetzten Franz-Dietrich-Halle das närrische Starnberger Volk. (Foto: Nila Thiel/Starnberger SZ)

Erster Höhepunkt des Abends war die Krönung des Kinderprinzenpaares. Der 13-jährige Fynn Noah Nagel aus Percha besucht das Gymnasium Kempfenhausen und betreibt einen rasanten Sport auf dem Fahrrad: Downhill-Biken mit seinem Papa. Zudem ist er im Schwimmverein aktiv. Von der 12-jährigen Salina Meister ließ er sich aber ewig lange bitten, bis er endlich ihr Prinz wurde. Salina besucht ebenfalls das Gymnasium und gibt als Lieblingsfächer Mathe, Kunst, Musik und Sport an. Ihr größter Wunsch war es, einmal Prinzessin zu sein.

Das verbindet sie mit der Erwachsenenprinzessin, der gebürtigen Starnbergerin Elisabeth Horneber, die diesen Wunsch schon als kleines Kind hatte. Zwar ging er in Erfüllung, als sie in der Saison 2013/14 Kinderprinzessin wurde, doch sie wollte auch als Erwachsene auf dem Narrenthron sitzen. Die 20-jährige Architekturstudentin ist seit 14 Jahren im Verein als Hofdame und Tänzerin aktiv.

Sie trainiert zudem die Mini-Garde. Ihr Prinz Valentin ist ebenfalls mit Begeisterung bei der Perchalla als Tänzer und als Trainer der Jugendgarde. Der gelernte Raumausstatter und Parkettverleger - er hat auch die Tanzfläche gestaltet - hält sich fit im Fitnessstudio und beim früh morgendlichen Bergwandern, damit er den Sonnenaufgang fotografieren kann. Das Markenzeichen bei seinen Auftritten sind seine in den Kostümfarben gefärbten Haare.

Haben es noch immer drauf: die "One Million Dollar Girls". (Foto: Nila Thiel)

Auch dieses Mal passten sie perfekt zu den von Carolina Weiß aufwendig gestalteten, grünschillernden Kostümen. Die Hofschneiderin stattet seit mehr als 30 Jahren die Perchalla-Prinzenpaare und Garden aus. Die Maßanfertigungen haben ihren Preis. Denk schätzt die Kosten auf etwa 20 000 Euro. Weiß ist, ebenso wie so viele Perchalla Mitglieder, schon seit Jahrzehnten im Verein aktiv. Sie war Faschingsprinzessin von 1987 und tanzt jetzt bei den "One-Million-Dollar-Girls", der Perchalla-Garde, die zum Großteil aus ehemaligen Prinzessinnen und Gardemitgliedern besteht. Auch wenn die Haare der Ehemaligen inzwischen grau sind - bei ihrer viel beklatschten Show bewiesen sie, dass sie es tänzerisch noch immer drauf haben.

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