Starnberg/München:Klage wegen defekter Akkus

Brand eines Elektroboots hat nach fünf Jahren juristisches Nachspiel

Das luxuriöse Elektroboot war im August 2012 nahe der Starnberger Nepomukbrücke ausgebrannt. Ursache soll ein defekter Akkublock gewesen sein, der sich beim Aufladen überhitzt hatte. 30 Feuerwehrleute bekämpften den Brand, bei dem es zu Verpuffungen kam. Der Schaden betrug laut Polizei etwa 200 000 Euro. Das Unglück hat ein juristisches Nachspiel mit acht Klägern. Das erst drei Jahre alte Elektroboot war angeblich wegen Billig-Akkus abgebrannt.

Über entsprechende Gutachten wird diesen Donnerstag in einem Zivilprozess vorm Landgericht München II gestritten. Ein Sachverständiger soll hierzu die Fragen der Kläger und des Richters beantworten, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Es gehe in der Verhandlung um insgesamt 205 000 Euro. Am Prozess beteiligt sind Versicherungen und sogenannte Streithelfer, darunter auch der betroffene Bootseigner - ein Unternehmer aus Kronberg im Hochtaunuskreis. Der Prozessgegner ist ein Elektroboothersteller aus St. Wolfgang in Oberösterreich.

Der Brand konnte wegen der völlig überhitzten Batterieakkus erst nach eineinhalb Stunden gelöscht werden; verletzt wurde bei der Aktion niemand. Ein Feuerwehrboot schleppte das 6,5 Meter lange Wrack in die Rambeck-Werft. Es wurde dort geflutet, damit die Akkus abkühlen konnten. Es waren offenbar die Lithiumpolymeakkus so überhitzt gewesen, dass die Feuerwehr eine chemische Kettenreaktion nicht mehr stoppen konnte und hohe Rauchsäulen aufstiegen. Derzeit sind etwa 1200 Elektroboote, darunter 136 mit mehr als 10 Kilowatt Leistung, auf dem Starnberger See zugelassen. Die Tendenz ist steigend.

© SZ vom 01.06.2017 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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