Bewerbung:Starnberg will die Landesgartenschau

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Die Stadt will gemeinsam mit den Bürgern ein Konzept für die Ausstellung 2032 erarbeiten und dabei auch die Seepromenade aufwerten. Allerdings gibt es viele Mitbewerber.

Von Peter Haacke, Starnberg

Die Erwartungen sind enorm und die Hoffnung ist groß, so manchen städtebaulichen Missstand in der Kreisstadt nachhaltig zu eliminieren, auch wenn das Ereignis im Jahr 2032 noch in weiter Ferne liegt: Die Stadt Starnberg bewirbt sich um eine Austragung der Landesgartenschau. Bis zum 8. April 2022 müssen die Unterlagen vorliegen: Ein schlüssiges Konzept erarbeitet derzeit das Planungsbüro Keller Damm Kollegen GmbH, innerhalb der Stadtverwaltung soll ein Lenkungsausschuss das Vorhaben auf den Weg bringen. Doch auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sind aufgerufen, ihre Ideen einzubringen: Im Rahmen eines Bürgerdialogs findet am Samstag, 13. November, im Starnberger Gymnasium ein erster Info-Markt mit Exkursionen statt.

Im Starnberger Stadtrat ist man sich mit Ausnahme der WPS schon seit Monaten einig darüber, dass sich die Kreisstadt um die Austragung der renommierten Veranstaltung, die es in Bayern seit 1980 gibt, bewerben will. Durch Landesgartenschauen soll die Lebensqualität und das ökologische Klima in den Städten verbessert werden. Häufig dienen die Gartenschauen auch stadt- oder regionalpolitischen Entwicklungszielen: Sie werden meist nicht in besonders schönen Landschaften platziert, sondern vielmehr in Gegenden, die eine besondere Benachteiligung aufweisen. Davon hätte Starnberg wohl mehr als genug. Amtsleiterin Sarah Buckel bringt die Sache auf den Punkt: "Herzstück der Starnberger Bewerbung und wesentliche Bedingung für eine erfolgreiche Bewerbung wird die Behebung der Missstände an der Seepromenade sein." Das Vorhaben betrifft im weitesten Sinne also auch den Komplex "Seeanbindung", an dem die Starnberger schon seit Jahrzehnten herumdoktern. Entscheidend hierfür dürften insbesondere positiv verlaufende Verhandlungen mit der Deutschen Bahn sein. Unklar ist bislang, was die Veranstaltung kostet und wie hoch eine Förderung sein könnte.

Zudem ist die Konkurrenz groß: 16 bayerische Städte und Gemeinden machen sich derzeit Hoffnung darauf, bis zum Jahr 2032 eine Landesgartenschau an Land zu ziehen. Neben Starnberg und der Stadt Nürnberg, die für 2030 bereits gesetzt zu sein scheint bei der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, konkurrieren weitere 14 Kommunen um eine Austragung zwischen 2028 und 2032: Auerbach, Bad Birnbach, Straubing, Bad Kissingen, Herrieden, Langenzenn, Lauf an der Pegnitz, Nürnberg, Penzberg, Schrobenhausen, Tittmoning, Günzburg, Memmingen, Sonthofen und Wemding. Starnberger Wunschtermin ist 2032: Die Stadt feiert dann ihr Jubiläumsfest zum 120-jährigen Bestehen.

"Gartenschauen sind Bürgerprojekte und Motor für städtebauliche Entwicklungen, die mit viel Innovationsfreude und Ideenreichtum zur positiven und nachhaltigen Veränderung einer Stadt beitragen", teilt die Rathausverwaltung im Aufruf zum Bürgerdialog mit. Aufgerufen sind alle Starnberger Bürger, Vereine und Verbände, die Landesgartenschau in Starnberg 2032 aktiv mitzugestalten und sich am Samstag, 13. November, zu informieren und Ideen einzubringen. Von 10 bis 15 Uhr wird ein Info-Markt in der Turnhalle des Gymnasiums Starnberg (Rheinlandstraße) aufgebaut. An diversen Ständen soll verdeutlicht werden, welche Bereiche in Starnberg und den Ortsteilen von einer städtebaulichen Aufwertung durch die Landesgartenschau nachhaltig profitieren.

Ausdrücklich gewünscht ist es, dass sich die Bürger an der Konzeption beteiligen und Wünsche, Anregungen und Ideen einbringen. Zudem werden zwei Bustouren im Stadtgebiet angeboten (11 bis 12.15 Uhr und 13 bis 14.15 Uhr). Gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung und dem beauftragten Planungsbüro werden mögliche Austragungsorte für die Landesgartenschau angefahren und die jeweiligen Entwicklungspotenziale der Gebiete erläutert. Die Anzahl der Plätze im Bus ist begrenzt; die Organisatoren bitten daher per E-Mail um Anmeldung bis spätestens 10. November an landesgartenschau@starnberg.de

Eine Teilnahme ist nur unter Einhaltung der 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) möglich. Ein entsprechender Nachweis muss vorgezeigt werden. Während der Veranstaltung gilt Maskenpflicht. Weitere Infos finden sich unter www.starnberg2032.de.

© SZ vom 04.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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