Kinderbetreuung in Starnberg:Neue Namen, höhere Gebühren

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In der Starnberger "Spielinsel" werden die Kinder unter der Woche nach wie vor bis 17 Uhr betreut. (Foto: Nila Thiel)

Der Hauptausschuss plädiert für Satzungsänderungen für den Betrieb der städtischen Kindertagesstätten. Eltern und Kinder müssen mit Änderungen rechnen.

Von Linus Freymark, Starnberg

Für Kinder und Eltern in Starnberg wird sich von September an in den städtischen Kindertagesstätten wohl einiges ändern. So zumindest sieht es die neue Satzung vor, die am Montagabend den Haupt- und Finanzausschuss passiert hat und am kommenden Montag wohl vom Stadtrat verabschiedet wird. Darin festgehalten sind unter anderem veränderte Öffnungszeiten der städtischen Kitas: Lediglich das Kinderhaus "Spielinsel" - unter diesem Namen werden Kindergarten und Hort gemeinsam firmieren - wird von September an noch von Montag bis Freitag bis 17 Uhr geöffnet sein.

In den übrigen Einrichtungen werden die Öffnungszeiten von Montag bis Donnerstag auf 16.30 Uhr festgelegt, freitags schließen die Häuser um 16 Uhr, der Kindergarten Maria Kempter bereits um 14 Uhr. Als Begründung für diese Entscheidung führt die Stadt zwei Gründe an, die auch in anderen Bereichen immer wieder für Kürzungen verantwortlich sind: leere Kassen und der Fachkräftemangel. Zudem sei der Bedarf für längere Öffnungszeiten nicht gegeben.

Auch bei den Gebühren für die Kinderbetreuung ergeben sich Änderungen. In Kindergärten steigen die monatlichen Kosten für Eltern bei der geringsten Buchungsdauer (drei bis vier Stunden) von 115 auf 150 Euro. Die umfangreichste Betreuungsform von täglich neun bis zehn Stunden wird von Herbst an anstatt bislang 191 Euro 260 Euro kosten. Auch die Gebühren für den städtischen Hort steigen um 30 Euro pro Monat. Damit nicht genug: In den Ferien müssen Eltern von September an ebenfalls höhere Gebühren für die Betreuung ihrer Kinder zahlen. Dies ist laut Stadt notwendig, um die Finanzierung der Betriebe zu gewährleisten. Die Stadt steckt jedes Jahr viel Geld in ihre städtischen Betreuungseinrichtungen, neben den eigenen Häusern bezuschusst sie außerdem die von privaten Trägern betriebenen Kitas.

Abseits von Kosten und Öffnungszeiten plant die Stadt zudem organisatorische Reformen. Unter anderem sollen die Einrichtungen in Zukunft ihre 30 Schließtage flexibel und eigenständig festlegen können. Bislang gab es drei festgelegte Wochen im August, an denen die Häuser geschlossen waren. Die festgelegten Schließzeiten werden zu Beginn des Schuljahres bekannt gegeben. Daraufhin haben Eltern dann zweimal im Jahr jeweils zum Halbjahr die Möglichkeit, eine Ferienbetreuung für ihre Kinder zu buchen. Bislang gab es hierzu keine Regelung.

Kita-App soll die Organisation vereinfachen

Die frühzeitigeren Buchungen sollen die Personalplanung und Organisation für die Einrichtungsleitungen erleichtern. Dadurch lassen sich neben dem Arbeitsaufwand auch die Verwaltungskosten minimieren. Darauf zielt ebenso die Einführung der Kita-App ab: Um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren, kommunizieren Eltern und Einrichtungen von September an digital - ähnlich wie es im Schulkontext bereits über die Anwendung "Schulmanager" läuft. Darüber melden etwa Eltern ihre Kinder im Krankheitsfall ab.

Zu guter Letzt werden der Irmgard-Stadler-Kindergarten und der Kindergarten Spielinsel zum kommenden Schuljahr umbenannt und künftig als Kinderhaus bezeichnet. Der Grund hierfür: die Zusammenfassung von Kindergarten und Krippe beziehungsweise Kindergarten und Hort. Alle Änderungen hat die Stadt im Vorfeld mit den Einrichtungsleitungen abgestimmt, auch die Elternbeiräte wurden einbezogen.

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