Jugendkriminalität:Schon Kinder werden beim Kiffen erwischt

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In Gilching gibt es mehr Rauschgiftdelikte als beispielsweise in Gauting (Symbolbild). (Foto: Annette Riedl/dpa)

Der Gautinger Polizeichef Andreas Ruch präsentiert dem Kreisjugendhilfeausschuss die Kriminalstatistik für den Landkreis Starnberg.

Von Christian Deussing, Starnberg

Diebstähle, Körperverletzung und Rauschgiftdelikte: Das sind nach wie vor die klassischen Straftaten von Jugendlichen im Landkreis Starnberg. Deren Anteil an den Taten von insgesamt 4403 Fällen habe sich um knapp zwei Prozent erhöht, berichtete der Erste Polizeihauptkommissar Andreas Ruch jetzt dem Kreisjugendhilfeausschuss in Starnberg. Der Gautinger Polizeichef präsentierte im Gremium die Statistik vom Jahr 2022 zur Jugendkriminalität im Landkreis im Vergleich zum Jahr 2021 (die Zahlen aus dem Vorjahr sind vom Innenministerium noch nicht freigegeben).

Ruch betonte, dass es im Fünfseenland keine jugendlichen Banden gebe, was zum Beispiel in Germering so gewesen sei. Allerdings sei er besorgt darüber, dass "immer mehr Zwölf- und 13-Jährige beim Kiffen erwischt werden". Zudem sei die Anzahl der Tatverdächtigen von Kindern unter 14 Jahren von 55 auf 92 Personen gestiegen. In der Altersgruppe bis 20 Jahre wurden laut Statistik fast 600 Tatverdächtige ermittelt, das sind 25,4 Prozent aller ermittelten Fälle im Landkreis Starnberg.

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Der Referent ging auch auf strafrechtliches Verhalten und Mobbing bei Jugendlichen mit Smartphones ein. Hierbei würden nicht selten Grenzen überschritten, was den Schülern aber nicht immer bewusst sei. Strafbar sei es zum Beispiel, ein Nacktbild einer Ex-Freundin digital zu verbreiten, um sie damit zu demütigen. Hierbei verweist Ruch auch auf die Aufklärungskampagne "Mach dein Handy nicht zur Waffe" vom bayerischen Kultusministerium. Zwei Jugendbeamte der Gautinger Polizeiinspektion würden in Schulen dazu Vorträge halten, erläutert Ruch im Gespräch mit der SZ.

Es gebe zwar im Landkreis keinen Brennpunkt in puncto jugendkrimineller Taten. Auffällig sei jedoch, dass in Gilching deutlich mehr Rauschgiftdelikte als in Gauting zu registrieren seien. Das hänge aber auch damit zusammen, dass in Gilching viel mehr Jugendliche wohnten. Jedenfalls habe die Polizei das Problem erkannt, dass im Gilchinger Raum nicht nur gedealt werde, um mit Cannabis lediglich seinen Eigenkonsum zu finanzieren. Ruch betont, dass dies die Ermittler weiter im Fokus behielten.

Von den insgesamt 4403 Straftaten im Jahr 2022 sind nach Angaben von Ruch 63,3 Prozent aufgeklärt worden. Diese Quoten würden in etwa auch den Zahlen aus dem Jahr 2021 entsprechen.

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