Politik im Landkreis Starnberg:Hilfe für Kulturschaffende

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So voll wie hier beim diesjährigen Fünfseen-Filmfestival ist es im Starnberger Kino Breitwand nur noch selten. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Grünen bringen einen Dringlichkeitsantrag im Bayerischen Landtag ein. Es bestehe großer Handlungsbedarf, findet auch der Starnberger Kinobetreiber Matthias Helwig.

Von Linus Freymark, Starnberg

Gegen Ende des Winters gab es leichte Hoffnung für die Kulturbranche: Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wurden Schritt für Schritt zurückgenommen, ein Stück Zuversicht machte sich unter den Kreativen breit. Endlich wieder ein Stück Normalität, mit vollen Kinos und Theatern, ohne Zugangsbeschränkungen und Maskenpflicht. Doch dann marschierte Wladimir Putin in der Ukraine ein. Die Folgen neben dem ganzen Kriegsleid in dem überfallenen Land: Inflation und eine Energiekrise in Deutschland und Europa. Das bekommt auch die Kulturbranche zu spüren. Viele Leute haben weniger Geld übrig für Besuche in Konzerten und Lesungen. Und auch, wenn die allermeisten Corona-Beschränkungen aufgehoben sind, leidet die Branche noch immer unter den Folgen der Pandemie.

"Es braucht jetzt schnell mehr als vage Versprechungen", sagt Anne Franke

Die Grünen im Bayerischen Landtag haben deshalb einen Dringlichkeitsantrag für die Unterstützung des Sektors eingereicht. Konkret soll es Energiekosten- und Mietkostenzuschüsse, Inflationsausgleiche bei den Fördermitteln, Kompensationen für Einnahmeausfälle während der Pandemie und ein Förderprogramm für die bauliche Instandhaltung der Spielstätten geben. Maßgeblich mitgetragen hat den Antrag die Grünen-Abgeordnete Anne Franke aus Stockdorf. "Es braucht jetzt schnell mehr als vage Versprechungen, um das vielfältige, unser Miteinander bereichernde Kulturangebot in der Region zu erhalten", erklärt Franke. "Ein paar beruhigende Worte helfen den Betroffenen nicht - es müssen jetzt effektive Taten folgen."

Wie dringend die Branche auf weitere Förderungen angewiesen ist, zeigt sich am Beispiel der Breitband-Kinos von Matthias Helwig: Die Besucherzahlen hätten bislang nur 70 Prozent des vorpandemischen Niveaus erreicht, berichtet er. Dem gegenüber stünden erhöhte Kosten durch Energiekrise und Inflation. Für einige Betriebe würde das "existenzbedrohende Ausmaße annehmen", erklärt Helwig - und fasst zusammen: "Es ist dringender Handlungsbedarf gegeben."

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