Starnberger Klinik:Überraschender Rückzieher

Lesezeit: 2 min

Geschäftsführer Stefan Huber muss die Ebersberger Kreisklinik durch finanziell schwere Zeiten lotsen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der erst seit Kurzem amtierende Klinikchef Stefan Huber kündigt seine Rückkehr nach Ebersberg an. Offenbar gibt es aber bereits eine Nachfolgeregelung.

Von Linus Freymark, Starnberg

Im vergangenen Sommer gab es gute Nachrichten aus Ebersberg: Der dortige Klinikchef Stefan Huber hatte nach 14 Jahren seinen Abschied sowie seinen Wechsel nach Starnberg bekannt gegeben. Anfang des Jahres dann hat Huber seinen Worten Taten Folgen lassen und ist nach Starnberg gewechselt. Vier Tage die Woche hat er in der Kreisstadt gearbeitet. Zusätzlich hat er interimsweise die Geschicke an seiner alten Wirkungsstätte geleitet, da dort noch kein Nachfolger gefunden worden war. Und jetzt das: Am Mittwoch hat Huber einen Rückzieher gemacht und angekündigt, von März an wieder vollständig zurück nach Ebersberg zu gehen.

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Huber begründete seine Entscheidung in einer Mitteilung damit, dass es zwischen ihm und der Starnberger Klinikleitung "unterschiedliche Vorstellungen zur künftigen strategischen Ausrichtung des Unternehmens gegeben" habe. Warum man diese nicht im Vorfeld ausgeräumt hat, ließ Huber offen. Auch, ob es persönliche Differenzen oder unterschiedliche finanzielle Vorstellungen zwischen Huber und den Starnberger Verantwortlichen gegeben hat, ließen Huber und das Starnberger Klinikum am Mittwoch offen. Des Weiteren führte Huber aus, es habe im vergangenen Jahr "keinen einzigen Grund" gegeben, Ebersberg zu verlassen. Vielmehr habe er Lust verspürt, sich nach 14 Jahren "neuen Herausforderung zu stellen". Nun hat Huber seine Pläne erneut geändert. "Manchmal muss man einen neuen Weg gehen, um festzustellen, wo man hingehört", erklärte er. In Hubers Fall ist das offenbar Ebersberg.

Das Kreisklinikum in Starnberg muss saniert werden. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Aus dem Starnberger Krankenhaus gab es am Mittwoch keine Stellungnahme zu Hubers Rückzieher. Starnbergs Landrat Stefan Frey (CSU), zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Starnberger Kliniken, zeigte jedoch Verständnis für Hubers Beweggründe. "Das sind persönliche Gründe und Motive", sagte er der SZ. Er respektiere diese und könne sie nachvollziehen. Genauer wollte Frey jedoch nicht darauf eingehen. "Das ist seine persönliche Entscheidung."

Zu den von Huber genannten Differenzen bei der zukünftigen Ausrichtung der Kliniken konnte der Starnberger Landrat keine weiteren Details nennen. Nach SZ-Informationen war die Entscheidung schon bereits seit Ende der vergangenen Woche bekannt. Insofern konnte man sich bereits auf die Suche nach einem Nachfolger begeben. Die Suche sei auch bereits erfolgreich abgeschlossen, die Personalie soll in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden.

Der bisherige Klinikchef in Starnberg ist länger erkrankt

Huber war im vergangenen Jahr von den Starnberger Kliniken aus Ebersberg geholt worden. Zunächst war geplant, dass Huber die Geschäftsführung der Häuser Penzberg und Seefeld-Herrsching übernehmen sollte. Weil der bisherige Klinikchef in Starnberg jedoch länger erkrankt ist, bekleidete Huber den Posten in der Kreisstadt, und Thomas Weiler, Chef der Starnberger Kliniken, kümmerte sich interimsmäßig um Penzberg und Seefeld-Herrsching. Für beide Posten sei nun eine Lösung gefunden worden, sagte Frey der SZ am Abend.

Huber gilt als fachlich hoch kompetent, in Ebersberg hatte er die Klinik während seiner Amtszeit deutlich weiterentwickelt. Umso mehr hatte man dort seinen Weggang bedauert. Dass Huber nun seine Rückkehr angekündigt hat, löst östlich von München deshalb große Freude aus. "Die Kreisklinik Ebersberg steht auch dank Herrn Huber im Vergleich zu vielen anderen Kliniken medizinisch und wirtschaftlich sehr gut da und bietet tolle Zukunftschancen", sagte Ebersbergs Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisklinik, Robert Niedergesäß (CSU). Nun freue man sich darauf, mit Huber das Haus weiterzuentwickeln, "damit unsere Klinik auch künftig in der Champions-League mitspielt". Von 1. März an wird Huber dort erneut seinen Posten als Geschäftsführer antreten.

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