Starnberg:Awista richtet Tauschbörse ein

Lesezeit: 1 min

Über den Online-Markt findet Aussortiertes neue Besitzer

Von Clara Donauer, Starnberg

Ganzjahresweihnachten! So könnte man die neue Verschenk- und Tauschbörse des Abfallwirtschaftsbetriebs Starnberg (Awista) nennen. Der Markt funktioniert über Online-Inserate. Auf der Internetseite awista-verschenkmarkt.de kann jeder Aussortiertes einstellen. Dabei kann es sich um alles Mögliche handeln: Baustoffe, Computer, Haushaltsgeräte, Lebensmittel, Kleidung oder Möbel. Alles kann verschenkt werden. Zum Inserieren braucht es neben Foto und Beschreibung nur eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer. Selbst ein Log-in bleibt erspart. Nach Absprache holen Interessierte ihre neuen Schätze dann einfach bei den alten Eigentümern ab.

Auf die Bezahlfunktion wird bewusst verzichtet, teilt Awista mit. Denn man wolle nicht in Konkurrenz zu anderen Online-Kleinanzeigen-Portalen treten. "Wir verdienen daran nichts", erklärt Pressesprecher Sebastian Roth. Die Idee hat Awista von der Firma abfallberatung.de, mit der themenübergreifend zusammengearbeitet wird. Das Unternehmen stellt schon für 123 deutsche Kommunen die Software für den Onlinemarkt bereit. Nun auch für Starnberg.

Bei den Inseraten kann auch eine Tauschoption gewählt werden. In anderen Städten hat sich so schon Kurioses ergeben: Getauscht wurde das Buch "Endlich Nichtraucher" gegen eine Packung blaue Gauloises oder eine Krippe ohne Marienfigur gegen eine Packung Gummibärchen.

Für den Tausch- und Verschenkmarkt habe sich der Entsorgungsbetrieb auch entschieden, da die Verschenkbörsen in den Wertstoffhöfen gut angenommen werden, erzählt Roth. Durch die Weitergabe bekommen gebrauchte Dinge ein zweites Leben, werden länger genutzt und später weggeschmissen, zudem wird weniger neu gekauft. Roth erklärt, dass Abfallvermeidung bei Awista oberste Priorität in Sachen Nachhaltigkeit habe. Dazu ist es wichtig, dass Bürger selbst aktiv werden. Über die Börsen in den Wertstoffhöfen hinaus kann das Entsorgungsunternehmen nämlich wenig tun, um Abfall zu vermeiden. Die meisten Leute wären wohl irritiert, wenn sie auf ein Angebot ihrer am Wertstoffhof entsorgten Couch stoßen würden.

Bislang stehen erst wenige Einträge auf der Seite, was sich aber demnächst ändern dürfte. Künftig soll kräftig für die Börse geworben werden. Erklärtes Ziel sei es, die Plattform "nächstes Jahr massiv zu etablieren", so Roth, und damit zum Klimaschutz einen "aktiven Beitrag zu leisten".

© SZ vom 20.12.2021 / Cldo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: