Starnberg:Luxusvillen am Almeida-Berg

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Toller Blick vom Almeinda-Berg: Von dem Gelände der Gärtnerei aus ist der See zu sehen. (Foto: Nila Thiel)

Mit dem Kauf eines ehemaligen Gärtnereigeländes hat die Stadt ein Grundstück in Toplage erworben. Geplant ist der Bau von sechs repräsentativen Häusern mit bester Aussicht auf See und Alpen.

Von Peter Haacke, Starnberg

Das Areal der ehemaligen Gärtnerei nordwestlich des Almeida-Bergs, das einen prachtvollen Blick auf Starnberger See und Alpenkette bietet, gilt unter Immobilienfachleuten als wahres Filetstück. Die Stadt Starnberg hat das Gelände im Herbst 2022 für etwa fünfeinhalb Millionen Euro erworben, und nun sollen großzügige Villen entstehen, keine Sozialwohnungen. Unklar war bislang aber, was sich gewinnträchtiger vermarkten lässt: vier oder sechs Gebäude, eine gemeinsame oder jeweils separate Zufahrten? Die Debatte ist nach fachkundiger Beratung durch zwei Maklerbüros jetzt entschieden: Der Bauausschuss hat sich für sechs Häuser mit Einzelzufahrten entschieden.

Eigentlich hätte es ein lukratives, vor allem aber schnelles Geschäft am Almeida-Berg für die chronisch unter Geldnot leidende Kreisstadt werden sollen. Doch dann fällte das Bundesverfassungsgerichts (BVG) im vergangenen Juli ein Urteil, das auch Starnberg betrifft. Demnach sind beschleunigte Verfahren zur Aufstellung von Bebauungsplänen für kleine Freiflächen im Außenbereich ohne Umweltprüfung rechtswidrig. Der Vorgang musste daraufhin in das erheblich länger dauernde Regelverfahren überführt werden.

Unklar war bislang, wie viele luxuriöse Häuser auf den zwischen 1170 und 1600 Quadratmeter großen Grundstücken unter Berücksichtigung eines maximalen Verkaufserlöses und einer wirtschaftlichen Betrachtung entstehen sollten. Diese Frage ist mittlerweile geklärt. Stadtverwaltung und Stadträte haben jetzt konkretere Vorstellungen davon, was auf dem Areal der einstigen Gärtnerei in Toplage gebaut werden kann. Zwei Maklerbüros haben ihre Einschätzung zu den unterschiedlichen Bebauungsvarianten abgegeben.

Demnach sind derzeit Grundstücke zwischen 1200 und 1400 Quadratmeter Größe besonders gefragt. Aus Sicht der Makler sollte die Wohnfläche mehr als 300 Quadratmeter betragen, wünschenswert ist demnach auch eine große, ebene Gartenfläche. Für jedes Haus seien drei bis vier Autos inklusive Cabrio oder Oldtimer zu erwarten, auch eine Tiefgarage mit möglichst großer Zufahrt wäre schön. Zudem sollte die Möglichkeit bestehen, die Gebäudedächer als Dachterrasse zu nutzen. Und für den optimalen Seeblick sollten breite Fensterfronten Richtung See gebaut werden. Ursprünglich waren acht bis zehn Gebäude geplant.

Ein Stadtrat fragt scherzhaft, warum kein Hubschrauberlandeplatz geplant ist

Im Bauausschuss gab es jedoch nicht nur Lob für das ambitionierte Vorhaben. "Was ist der Gewinn für die Öffentlichkeit?", fragte etwa CSU-Stadtrat Ludwig Jägerhuber, zumal es mit einem öffentlichen Gehweg entlang des Areals wegen der schwierigen topografischen Gegebenheiten mit extremer Steigung und der Unterhaltsfrage voraussichtlich nichts wird. Johannes Glogger (WPS) befand, die Stadt solle sich nicht als "Immobilienspekulant" betätigen, worauf Bürgermeister Patrick Janik (CSU, UWG, SPD, BLS) entgegnete: "Das machen wir auch nicht." Franz Sengl (Grüne) äußerte scherzhaft seine Verwunderung darüber, dass nicht auch ein Hubschrauberlandeplatz eingeplant sei.

Der Ausschuss nahm den Zwischenbericht lediglich zur Kenntnis. Die Verwaltung ist nun beauftragt, die weiteren Schritte wie Bauleitverfahren sowie die Änderung der Bebauungs- und Flächennutzungspläne in die Wege zu leiten. Wann mit dem Bau der Häuser für die wohl eher betuchte Klientel begonnen werden kann, ist derzeit ebenso unklar wie der erhoffte monetäre Gewinn für die Stadt.

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