Kommunalwahlen am Starnberger See:Sein schönster Tag war die Schiffstaufe

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Mehr als die Hälfte der Dorfbewohner fuhr im Sommer 2012 auf der "MS Seeshaupt" mit. Nun scheidet Michael Bernwieser aus dem Amt des Bürgermeisters. Stolz ist er auf den Ausbau der Kinderbetreuung.

Von Kia Ahrndsen, Seeshaupt

Etwas mehr als zwei Amtsperioden sind es, auf die Michael Bernwieser (PfB) als Bürgermeister von Seeshaupt zurückblicken kann - er übernahm bereits am 3. März 2008 statt am 1. Mai die Amtsgeschäfte. Der frühere Bürgermeister Hans Kirner (SPD) war schwer erkrankt und wurde schon einige Zeit vom Zweiten Bürgermeister Fritz Stuffer (PfB) vertreten.

"Ich blicke mit einem wohligen Gefühl zurück", sagt Bernwieser, obwohl es durchaus auch Querelen gegeben habe. Dennoch habe er nie bereut, das Amt angetreten zu haben, es sei in Seeshaupt viel passiert. Sein schönster Tag, sagt Bernwieser, war die Taufe der neuen "MS Seeshaupt" am 13. Juli 2012 mit mehr als der Hälfte der Dorfbewohner auf dem Schiff.

"Ich blicke mit einem wohligen Gefühl zurück", sagt Bürgermeister Michael Bernwieser - obwohl es durchaus auch Querelen gegeben habe. (Foto: Franz X. Fuchs)

Er ist aber auch stolz auf den Ausbau der Kinderbetreuung, die jetzt zukunftsfähig sei. "Wir haben Maßstäbe gesetzt", es sei aber auch darum gegangen, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen. Er sei halt durch seinen sozialen Beruf geprägt, sagt der gelernte OP-Pfleger, der zuletzt als Abteilungsleiter am Klinikum in Seefeld gearbeitet hatte.

Viel zu tun bleibt seiner Ansicht nach noch im Bereich der Wasserversorgung. Bedauerlich sei, dass der Umbau des Feuerwehrhauses an den hohen Kosten gescheitert sei, er hoffe aber, dass die Dorferneuerung jetzt dank der staatlichen Förderung weitergehe. Bernwieser äußert sich zuversichtlich, dass im Gemeinderat auch künftig viel Erfahrung versammelt sein werde - bei den PfB kandidiere das bisherige CSU-Mitglied Max Amon.

Und rumms! Karin Baumüller-Söder, die Frau des damaligen Finanzministers Markus Söder, tauft die "Seeshaupt" im Beisein von Wirtschaftsminister Martin Zeil und Bürgermeister Michael Bernwieser. (Foto: Franz X. Fuchs)

Er selbst ziehe sich aus der Gemeindepolitik zurück. "Ich habe nicht vor, hinterher zu stören", sagt der 64-Jährige. Er habe seine Pensionszusage in der Tasche und plane, Zeit mit der Familie zu verbringen. Das erste Enkelkind ist da, für das ein Tag in der Woche reserviert ist, in Haus und Garten sei einiges liegen geblieben. Außerdem, so Bernwieser, habe er ja immer noch Aufgaben als Kirchenpfleger in Magnetsried sowie bei Feuerwehr und Trachtenverein. Die letzte Amtshandlung werde die Gedenkfeier am Mahnmal für die Opfer des Dachauer Todesmarsches am 30. April sein, und das, sagt der scheidende Bürgermeister Bernwieser, liege ihm am Herzen.

© SZ vom 03.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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