Schülermitbestimmung:Der neue Landesschülersprecher kommt vom Starnberger See

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Mit seiner Aktion für mehr Schulwegsicherheit ist Joshua Grasmüller landkreisweit bekannt geworden. Jetzt ist er auch Landesschülersprecher. (Foto: Nila Thiel)

Der 16-Jährige Joshua Grasmüller vom Landschulheim Kempfenhausen hat mit seinem Konzept zur Schulwegsicherheit Aufsehen erregt. Seine Idee wird von Montag an umgesetzt.

Von Sabine Bader, Berg

Dass Joshua Grasmüller ein gewinnendes Wesen hat und Menschen für seine Projekte begeistern kann, wissen seine Mitschüler und Lehrer im Landschulheim Kempfenhausen längst. Auch im Landkreis hat sich das inzwischen herumgesprochen. Denn er hat ein Projekt für mehr Schulwegsicherheit auf die Beine gestellt, dass landkreisweit bekannt wurde. Man darf also gespannt seinen, für was sich der 16-Jährige als nächstes einsetzten wird. Dann womöglich bayernweit. Denn Grasmüller ist neuer Landesschülersprecher für Gymnasien.

Die Wahl fand am vergangenen Donnerstag in München auf der Landesschülerkonferenz statt. Bereits seit Anfang November ist der Elftklässler Bezirksschülersprecher. Dies ist auch die Voraussetzung für die Kandidatur auf der Landesschülerkonferenz. Wahlberechtigt sind dort die 40 Bezirksschülersprecher für weiterführende Schulen. Insgesamt gibt es sechs Landesschülersprecher nebst Stellvertreter, die alljährlich neu gewählt werden: für berufliche Schulen, Fachoberschulen, Förderschulen, Gymnasien, Mittelschulen und Realschulen. "Es war klar, dass ich es versuchen will", sagt er. "Und zum Glück hat es auch geklappt." Ganz leicht ist dies allerdings nicht gewesen. Denn Grasmüller hatte fünf Gegenkandidaten. In den ersten beiden Wahlgängen war es dann dementsprechend knapp. Erst im dritten Wahlgang hat er es geschafft, die Wahl für sich zu entscheiden.

Geholfen hat ihm wohl auch, dass seine Schule just tags zuvor für ihr soziales Engagement von der Aktion "Schüler helfen Leben" ausgezeichnet worden ist. Denn bereits seit zehn Jahren gibt es im Landschulheim einen sozialen Tag an dem die Schüler den Unterricht gegen Arbeit eintauschen und den Verdienst für soziale Zwecke in Südosteuropa spenden. In den vergangenen beiden Jahren hat Grasmüller den sozialen Tag an seiner Schule als Schülersprecher maßgeblich vorbereitet und organisiert.

Neue Projekte im Landesschülerrat gibt es natürlich auch schon. "Wir wollen uns für mehr politische Bildung an den Schulen im Bayern stark machen", sagt er. Die Projekte und Inititiativen in den einzelnen Schularten gelte es jetzt zu entwickeln. Außerdem will der Landesschülerrat die Digitalisierung an den Schulen vorantreiben. Und weil Grasmüller bekanntlich mit Verkehrsprojekten schon gute Erfahrungen gemacht hat, ist ihm ein weiteres Projekt ein Herzensanliegen. "Ich will erreichen, dass die Fahrtkostenregelung verändert wird", sagt er. Denn bislang können die Fahrtkosten generell nur bis nur bis zur zehnten Klasse erstattet werden, in der Oberstufe nicht mehr. "Das ist ungerecht, weil die Schulzeit nun mal länger dauert."

Auch was die Schulwegsicherheit im Kempfenhausen angeht, gibt es in den kommenden Tagen schon die ersten Verbesserungen. Denn mit der Fahrplanumstellung am 9. Dezember wird auch die neue Bushaltestelle für Schüler an der Kirche in Percha in Betrieb gehen. So dass sich die Bussituation vor der Schule in Richtung Starnberg entzerrt. Und das ist nur der Anfang. Denn bekanntlich wird auch die Gemeinde Berg eine stolze Summe in die Hand nehmen, um das Ein- und Aussteigen an der Bushaltestelle sowie die Situation auf dem Geh- und Radweg, der direkt am Schulgelände entlang führt, zu verbessern. Grasmüller freut sich: "Es ist toll, dass Engagement Wirkung zeigt."

© SZ vom 04.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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