Ein Großbrand in Schondorf hat am Donnerstagabend eine Halle komplett zerstört, in der mehrere Handwerksbetriebe untergebracht waren. Betroffen ist vor allem eine Autowerkstatt, die komplett abbrannte. Die Ursache des Feuers war bis Freitagmittag noch unbekannt. Der Schaden dürfte in die Millionen gehen, lasse sich aber bisher noch nicht genauer beziffern, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Mehr als 180 Feuerwehrleute waren bis spät in die Nacht im Einsatz, berichtete der Landsberger Kreisbrandrat Christoph Resch aus Eresing, der sich am Tag danach am Unglücksort selbst einen Eindruck von dem Schaden verschafft hat. "Da ist alles komplett verbrannt. Das Dach ist eingestürzt", berichtet er.
"Für die Beteiligten ist das eine absolute Katastrophe", sagt der Schondorfer Bürgermeister Alexander Herrmann. Er war früher selbst aktiv bei der Feuerwehr, war noch in der Nacht und am Freitag nochmals bei den Gewerbehallen an der Bergstraße. Kurz hatte er auch mit dem Inhaber der zerstörten Autowerkstatt gesprochen: "Der ist verzweifelt, da ist alles hin."
Der große Feuerball und die hohe Rauchsäule über den Gewerbehallen am südwestlichen Ortsrand von Schondorf waren weithin sichtbar. Eine Szenerie, die für direkte Nachbarn durchaus beängstigend war: Eine Anwohnerin berichtet, sie habe schon Taschen gepackt und Jacken bereitgelegt gehabt, falls sie kurzfristig das Haus hätte verlassen müssen.
Der erste Alarm wurde laut Resch gegen 16.45 Uhr ausgelöst. Daraufhin rückten die Feuerwehren aus Schondorf und Utting sowie aus Landsberg, Kaufering, Dießen, Eresing, Windach, Greifenberg, Eching, Entraching, Finning, Hechenwang und Pflaumdorf aus. Mehrere Stunden kämpften sie gegen die Flammen. Gegen 22 Uhr war der Brand so weit eingedämmt, dass ein Teil der Mannschaften wieder abrücken konnte. Einige Einsatzkräfte mussten aber die ganze Nacht bleiben, um Glutnester unter Kontrolle zu halten. Die Schondorfer Feuerwehr war am Freitagvormittag noch dort. Ein großer Bagger eines Abbruchunternehmens sei eingesetzt worden, um das Dach abzunehmen.
Ein Gasflaschenlager im Nebengebäude blieb unversehrt. "Ein Riesenglück", sagt Bürgermeister Herrmann
In der Halle, die von den Flammen zerstört wurde, befand sich neben der Kfz-Werkstatt auch eine Schreinerei, eine Fahrradwerkstatt und das Lager eines Olivenöl-Großhändlers. "Es ist alles kaputt, total kaputt", sagt Christos Anastasio, nachdem er sich vor Ort ungesehen hatte. Allein den Schaden an seinem Geschäft schätzt er auf mehrere Hunderttausend Euro. Nach wenigen Minuten bricht er das Telefongespräch ab, er könne jetzt nicht mehr weiter darüber sprechen. Er ist nur einer von mehreren Geschäftsleuten, deren berufliche Existenz innerhalb von nur wenigen Stunden ein Raub der Flammen wurde.
Direkt daneben befindet sich eine weitere Halle mit einer Haustechnik-Firma und einem IT-Unternehmen. Dieses Gebäude konnte gerettet werden, berichtet Kreisbrandrat Resch. Auch ein Gasflaschenlager sei unversehrt geblieben. "Das ist ein Riesenglück", sagt Bürgermeister Herrmann dazu. Die Feuerwehr habe von Beginn an mit einer Wasserbarriere ein Übergreifen der Flammen verhindert. Eine Explosion der Gasflaschen hätte unabsehbare Folgen gehabt.
Die Zusammenarbeit des Großaufgebots an Rettungskräften war nach den Worten von Bürgermeister und Kreisbrandrat "hervorragend". Die Einsatzkräfte hätten eine "unglaublich gute Arbeit" geleistet, sagte Resch. Verletzt wurde niemand. "Einer hat sich den Fuß verknackst, das war alles." Am Brandort waren auch der Rettungsdienst und drei Streifenwagen der Polizei. In den nahe gelegenen Räumen des TSV Schondorf konnten sich die Feuerwehrleute aufwärmen, hier wurden sie auch mit Essen und Getränken versorgt.
Am Freitag haben Brandfahnder der Polizei damit begonnen, die Ursache des Feuers zu ermitteln. Wann erste Erkenntnisse vorliegen, hänge davon ab, wann die Beamten die abgebrannte Halle betreten können, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord in Ingolstadt.