Verkehrspolitik:Absage an Fuß- und Radwegbrücke

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Die Einfahrt zur General-Fellgiebel-Kaserne in Pöcking ist sehr unübersichtlich. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Pöckinger Gemeinderäte lehnen Projekt aus Kostengründen ab.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Jahrelang ist geplant und um Zuschüsse gerungen worden, um die Lücke für ein überörtliches Radwegenetz zwischen Pöcking und Starnberg zu schließen. Nun hat der Pöckinger Gemeinderat dem Projekt am Donnerstag eine Absage erteilt. Die im vergangenen Jahr beschlossene Fuß- und Radwegbrücke über die Staatsstraße 2069 sei zu teuer, hieß es in der Begründung des Beschlusses. Für diese Maßnahme stünden keine Haushaltsmittel zur Verfügung.

Die Bundeswehr hatte im Jahr 2018 vorgeschlagen, zwischen Maxhof-Kreisel und Kaserne eine Fuß- und Radwegbrücke über die Staatsstraße in Richtung Söcking zu ziehen. Damals allerdings waren die Planungsziele der Bundeswehr noch ganz andere. Die Führungsunterstützungsschule in Feldafing sollte aufgegeben und stattdessen die General-Fellgiebel-Kaserne in Pöcking ausgebaut werden. Im Zuge dieser Erweiterung sollte die Kaserneneinfahrt in Richtung Söckinger Kreisel verlegt werden. Aktuell liegt sie im langgezogenen Kurvenbereich der Staatsstraße, so dass die Ein- und Ausfahrt relativ unübersichtlich und damit gefährlich ist.

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Die Planungen sahen vor, dass im Zuge der Verlegung ein Fuß- und Radwegbrücke in Höhe der bisherigen Einfahrt gebaut werden sollte. Damit könnte ein Radweg über den Pöckinger Flurweg und Kaserneneinfahrt sowie dem Waldweg in Richtung Neusöcking auf der anderen Seite der Staatsstraße geschaffen werden. Als sich die Planungen der Bundeswehr geändert hatten, war die Fuß- und Radwegbrücke dennoch weiterhin erwünscht. Diese hätte Vorteile für den ganzen Landkreis, da mit der Brücke eine Lücke im überörtlichen Radwegenetz geschlossen werden könnte, hieß es. Zudem hätte mit einer Brücke die Verkehrsproblematik für Fußgänger und Radfahrer an der dicht befahrenen Staatsstraße 2069 zur Westumfahrung entschärft werden können.

Der Nachteil war, dass sich die Baupreise nach Angaben von Bürgermeister Rainer Schnitzler (PWG) innerhalb kürzester Zeit verdreifacht hatten. Alleine die anteiligen Kosten für die Gemeinde sind von 97 000 Euro auf nunmehr 327 000 Euro angestiegen. Das war nach Ansicht des Gremiums zu viel, zumal in der Gemeinde die Gewerbesteuereinnahmen rückläufig sind und Pöcking sparen muss. Ein weiterer Nachteil ist laut Christian Fries (Grüne), dass Starnberg noch immer kein schlüssiges Radwegkonzept hat. Auch mit einer Brücke würden Fußgänger und Radfahrer laut Fries, der in Starnberg arbeitet, nicht weit kommen. Der Weg nach Neusöcking hört am Waldspielplatz auf. Ebenso wie die Fußgänger, müssten auch Radfahrer eine nicht barrierefreie Unterführung queren, um zum Fuß- und Radweg auf der anderen Straßenseite zu gelangen.

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