Pöcking:Altersschwacher Baum fällt auf Regionalexpress

Lesezeit: 1 min

Die Waggons mit etwa 150 Passagieren mussten am Samstagabend in einer aufwendigen Aktion in der Nähe des Bahnübergangs Possenhofen evakuiert werden. 

Von Gerhard Summer, Pöcking

Bei einem schweren Gewitter am Samstagabend ist ein altersschwacher Baum in der Nähe des Bahnübergangs Possenhofen in der Gemeinde Pöcking auf die Oberleitung der Strecke und das Dach eines Zugs gestürzt, der in Richtung München unterwegs war. Nach Angaben der Bundespolizei München wurde der Stromabnehmer des Regionalexpress durch den Aufprall beschädigt. Eine Weiterfahrt war nicht mehr möglich. Die Waggons mit etwa 150 Passagieren mussten in einer aufwendigen Aktion evakuiert werden.

Der Unfall, der um 19.45 Uhr passierte, hatte gravierende Folgen: Die Bahnstrecke Mittenwald-München war bis kurz nach ein Uhr gesperrt. S-Bahnen von und nach München verkehrten nur bis beziehungsweise ab Starnberg. Dort hatte die Bahn einen Schienenersatzverkehr in Richtung Tutzing eingerichtet. Einsatzkräfte der Feuerwehren Starnberg und Pöcking sowie Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks holten die Fahrgäste aus dem beschädigten Express. Die Bahn stellte für die Aktion einen Ersatzzug bereit, der auf dem Parallelgleis neben dem stehenden RE 4876 hielt. Über eine Plattform der Feuerwehr konnten die Passagiere dann in den zweiten Zug umsteigen und an ihr Fahrziel, den Münchner Hauptbahnhof, gebracht werden. Laut Feuerwehr Starnberg nahmen die Fahrgäste das Ganze "sehr gelassen", Verletzungen erlitt keiner der Reisenden.

Der Bundespolizei zufolge war der Baum, der in die Oberleitung fiel, altersschwach und schon durch frühere Unwetter geschädigt. Welcher Schaden an Stromabnehmer und Oberleitung entstand, ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Nach erster Schätzung der Bahn dürfte sich der Sachschaden auf 10 000 Euro belaufen. Die Oberleitung blieb intakt. Auch der Zug ist abgesehen vom Stromabnehmer noch funktionstüchtig, so die Polizei.

Nach dem Unfall waren etwa 100 Rettungskräfte alarmiert worden. Neben dem Technischen Hilfswerk und den Starnberger und Pöckinger Feuerwehren rückten zahlreiche andere Helfer aus den Nachbarlandkreisen Weilheim-Schongau, Landsberg und Bad Tölz-Wolfratshausen an. Im Einsatz waren ferner Mitarbeiter der Bahn sowie Landes- und Bundespolizei. Als feststand, dass keiner der Fahrgäste Verletzungen erlitten hatte, zogen die meisten Retter wieder ab.

© SZ vom 26.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: