Filmtipp des Tages:Vom Weggehen und Ankommen

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Sie sitzen vertraut am Lagerfeuer: Alessandro Borghi (li.) als Bruno und Luca Marinelli als Pietro in einer Szene des Films "Acht Berge". (Foto: dpa)

Im Seebad in Starnberg läuft im Kino-Open-Air der Streifen "Acht Berge".

Von Katja Sebald, Starnberg

"Natur" sei ein Wort, das nur Stadtbewohner benutzen, sagt Bruno im Film "Acht Berge". Für die Menschen in Bergen ist sie weniger abstrakt, sie besteht aus Wald, Fluss, Wiese und See. Und vermutlich würde ein Bergbewohner auch nicht von "schönem" oder "schlechtem" Wetter sprechen, sondern allenfalls von falsch gekleideten Menschen. Für das Kino-Open-Air im Starnberger Seebad hat es aber dennoch gewisse Vorzüge, dass zur Halbzeit endlich der Sommer zurückkehrt.

Der elfjährige Pietro, ein Junge aus Turin, verbringt seine Sommerferien im Aostatal. Das abgelegene Bergdorf Grana ist beinahe ausgestorben, nur noch knapp 20 Menschen wohnen dort. Bruno, der bei seinem Onkel und seiner Tante lebt, ist das einzige Kind im Dorf. Die beiden fast gleichaltrigen Jungen freunden sich an. Als sie sich nach Jahren wieder treffen, sind sie bärtige Männer in sehr unterschiedliche Lebenssituationen. Der eine kann nicht weggehen, der andere kann lange nicht ankommen. "Acht Berge" ist die Geschichte einer Männerfreundschaft, eine Geschichte über Väter und Söhne, eine Geschichte über das Leben in den Bergen und eine Geschichte über das Leben an sich.

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Der belgische Filmemacher Felix van Groeningen und seine Lebensgefährtin Charlotte Vandermeersch haben aus dem 2016 erschienenen höchst erfolgreichen Roman von Paolo Cognetti einen wunderbaren Film gemacht, der nicht zuletzt durch seine leisen Bilder (Kamera: Ruben Impens) und den ebenso leisen Folk-Soundtrack von Daniel Norgren besticht. Mit Luca Marinelli und Alessandro Borghi sind die Hauptrollen hervorragend besetzt, das gilt aber auch für die Kinderrollen. Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde "Acht Berge" im vergangenen Jahr mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.

Einlass im Seebad ist um 20.15 Uhr, der Film beginnt, sobald es dunkel ist. Gespielt wird bei jedem Wetter, es gibt keine nummerierten Sitzplätze. Der Eintritt kostet zehn Euro (ermäßigt acht Euro).

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