Nepomuk:Gelber als erlaubt

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Die Gemeinde Tutzing musste die fluoreszierenden Warnschilder entfernen. (Foto: Gemeinde Tutzing)

Von Farben, Fluoreszenz und den gesetzlichen Vorschriften für Warnschilder in Tutzing.

Kolumne von eurem Nepomuk, Tutzing

Ich weiß nicht, ob ich es euch schon mal erzählt habe: Ich bin ein großer Freund der Schönen Künste. Das liegt mir quasi im Blut. Denn ich hatte einen angeheirateten Großonkel, der ein äußerst talentierter Maler war. Und was das Beste ist: Er hieß auch noch mit Nachnamen Pinsel. Echt passend. Balduin Pinsel.

Den kannte wirklich jeder Kunstfreund am See. Denn Balduin hat sich vornehmlich dadurch ausgezeichnet, dass er Fische malte. Große und kleine, dicke und dünne. Für einen Seegeist ein gängiges Objekt, so ein Fisch. Der schwimmt praktisch alle naselang am Haus vorbei. Da muss man also nur mit Palette, Farben und Leinwand am Fenster stehen. So einfach war das Malerleben des guten Balduin.

Aber wenn ihr mich fragt, ich mochte die Kunstwerke von ihm nicht besonders. Überall und immerzu Fische. So etwas kann wirklich nur einem echten Pinsel einfallen. Da wachsen einem förmlich Schuppen. Aber zur Ehrenrettung von Balduin möchte ich auch noch anführen, dass er ein ganz feines Gespür für die Stimmigkeit von Farben hatte. Er konnte sie alle mischen. Jede auch noch so feine Nuance war ihm geläufig. Besonders die Gelbtöne hatten es ihm angetan. Er liebte Gelb. Kein Wunder. Steht die Farbe Gelb doch für Kreativität.

Der Seegeist Nepomuk hat immer eine Neuigkeit auf Lager. (Foto: Bernd Schifferdecker)

Wie schade, dass Balduin die knallig gelb fluoreszierenden Warnschilder vor der Grundschule in Traubing und der Grund- und Mittelschule in Tutzing nicht mehr erlebt hat. Die hätten ihm gefallen. Richtig toll waren die. Und echt aufgefallen sind sie mit ihrer Aufschrift "Achtung Schule" auch. Da hat die Gemeinde wirklich zur Verkehrssicherheit vor den beiden Schulen beigetragen.

Zu doof nur, dass sie die Schilder jetzt abschrauben musste. Ihr fragt, warum? Kann ich euch sagen: Die Gemeinde hätte nämlich eine Ausnahmegenehmigung gebraucht, um die leuchtend gelbe Farbe verwenden zu dürfen. Und die hatte sie nicht. Darum hat das Bayerische Innenministerium seine Zustimmung verweigert. Hört ihr den Amtsschimmel auch so laut wiehern wie ich? Ja, Leute, das wird ein echter Ministeriums-Pinsel entschieden haben.

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