Gauting:Kita schließt wegen Personalmangels

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Die Gautinger Kita "Hokus Pokus" ist seit Anfang April geschlossen. (Foto: Nila Thiel)

Das BRK-Haus "Hokus Pokus" hat nur noch die Hälfte der benötigten Fachkräfte. Die 44 Kinder und das verbliebene Personal wurden auf andere Einrichtungen verteilt.

Von Carolin Fries, Gauting

Die Gautinger Kita "Hokus Pokus" ist seit dieser Woche geschlossen. "Es fehlt das Personal", sagt Karin Windorfer, Sprecherin des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Der Kreisverband ist seit mehr als 20 Jahren Träger der Einrichtung, die etwas abgelegen am Waldrand liegt. Man wolle so schnell wie möglich wieder öffnen, sagt Windorfer. Doch zuerst brauche es ausreichend Fachkräfte.

Zuletzt haben 44 Kinder die Kita besucht, sieben davon in der Krippe und 37 auf zwei Kindergarten-Gruppen verteilt. Betreut wurden sie von drei Fachkräften und einer Ergänzungskraft. Die Mitarbeiter benachbarter BRK-Kitas haben immer wieder ausgeholfen, außerdem eine Fachkraft des regionalen BRK-Verbands. Denn bereits seit September vergangenen Jahres gibt es keine Leitung mehr in der Kita. Zusätzlich fehlen eine Fachkraft sowie eine Ergänzungskraft. Anstatt sechs Menschen waren also nur mehr drei fest da. Es sei "schwierig" gewesen, berichtet Windorfer. Mit Notbetreuungen habe man versucht, den Mangel zu überbrücken. "In Elternabenden wurde nach Lösungen gesucht." Kinder wurden keine mehr aufgenommen, obwohl bis zu 50 Kindergartenkinder und zwölf Krippenkinder betreut werden dürften.

Massive Personalprobleme in BRK-Einrichtungen sind im Landkreis Starnberg nicht neu. Das Starnberger "Zwergenglück" musste im vergangenen Jahr kurzfristig schließen, nachdem fast alle Mitarbeiter gekündigt und die Eltern ihre Verträge annulliert hatten. Die Eltern hatten daraufhin einen Antrag beim Jugendamt gestellt, dem BRK die Trägerschaft der Einrichtung zu entziehen. Gleiches forderten die Eltern einer Einrichtung in Unterbrunn. In beiden Fällen warfen die Eltern dem Träger Missmanagement vor.

Im Gautinger "Hokus Pokus" gelang es offenbar auch, sich ein paar Monate lang durchzuhangeln. Doch eine richtige Lösung - sprich neues Personal - fand man nicht. Als eine neue Leitung gefunden war, diese aber laut Windorfer "nicht erschien", habe man sich im Kreisverband entschieden, die Kita übergangsweise zu schließen. Die Situation sei für die Eltern nicht länger tragbar gewesen. "Wir wollen Stabilität und Verlässlichkeit bei der Betreuung der Kinder gewährleisten", so Windorfer. Die Kinder wurden auf zwei andere BRK-Kitas in Gauting verteilt, die Eltern konnten sich zwischen dem evangelischen Kinderhaus und der Einrichtung "Sonnenschein" entscheiden. Von dieser Woche an besuchen nun 29 Kinder die evangelische Kita und 13 wechselten zum "Sonnenschein"-Haus. Krippenkinder konnten zum "Kindernest" in die Bahnhofstraße wechseln. Bei der Verteilung habe man bestehende Freundschaften der Kinder, Wohnortnähe und Geschwisterkonstellationen berücksichtigt, heißt es in einer Mitteilung des BRK.

Die Kita soll möglichst bald wieder öffnen, doch derzeit sind keine Anmeldungen möglich. (Foto: Nila Thiel)

Auch die drei Mitarbeiter wurden entsprechend auf die Einrichtungen verteilt, so Windorfer. Sie hofft, dass die Kita bald wieder öffnen kann. Bewerbungen würden derzeit geprüft, Interessenten können sich über das Job-Portal des Kreisverbands online anmelden. Quereinsteiger haben die Möglichkeit, sich in der BRK-Akademie aus- und fortbilden zu lassen. "Bevor kein neues Personal gefunden ist, öffnen wir nicht", sagt Karin Windorfer.

Im laufenden Anmeldeverfahren für, das zentral von der Gemeinde Gauting gesteuert wird, seien auch keine Anmeldungen für das Haus "Hokus Pokus" möglich - obwohl acht Kinder im Herbst in die Schule wechseln und ihre Plätze theoretisch frei würden, wie Windorfer erläutert. Sollte die Kita im Herbst wieder geöffnet haben, würden freie Plätze mit Kindern von der Warteliste aufgefüllt, welche die Gemeinde führt.

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