Nepomuk:Enklave am Weßlinger See

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Weßling am See, eine grüne Enklave. (Foto: Nila Thiel)

Nach der Wahl ein paar Gedanken über Ausnahmeerscheinungen, Grünes im Schwarzen und verrückte Ideen aus München.

Von Eurem Nepomuk, Weßling

Puuuh, mir blubbert noch der Wasserkopf vom vergangenen Sonntag. Das war vielleicht mal spannend bei der Wahl: Bleibt Markus Söder Ministerpräsident, schafft es Ute Eiling-Hütig nochmal in den Landtag? Spaß. Das war ungefähr so spannend wie ein Freundschaftsspiel des FC Bayern gegen die FT 09 Starnberg. Im Ernst jetzt: So richtig spannend war's erst danach. Da taucht man unter und drei Tage später wieder auf, und die Wahl-Arithmetiker sind immer noch am Rechnen, wer von unseren Leuten jetzt eigentlich reinkommt ins Maximilianeum. Außer Ute natürlich.

Die Christiane Feichtmeier von der SPD, der Matthias Vilsmayer von den Freien Wählern, der mir seinerzeit mal anlässlich der ebenfalls vergeigten Bundestagswahl als nachgeholte Wahlgeschenke lecker Kräuterlikör und Zigarre spendiert hat, die Liberale Britta Hundesrügge, die Schulte-Krauss von den Grünen oder doch die Anne Franke? Ne, die geht ja raus, nicht rein. Also jetzt nochmal im Überblick zum Merken: Eiling-Hütig: sowieso drin; Feichtmeier: seltsamerweise auch drin; Vilsmayer: wieder nicht drin; Schulte-Krauss: knapp nicht drin; Hundesrügge: gar nicht drin; Franke: raus.

Starnberg (Foto: Bernd Schifferdecker)

Wer sicher nicht drin ist zu unser aller Überraschung (kleiner Scherz), ist der Matthias Lißmann aus Königswiesen von der Partei "Die Partei". Dabei ist das echt ein lustiger Bursche. Allein die zentrale Rolle von Bieren aus der Region in seinem Politikverständnis, das ist mal ein Ansatz. Faustdick hinter den Kiemen haben es auch seine Parteikollegen und natürlich Kolleginnen in München. Die dortige Stadträtin Marie Burneleit hat im Namen der Partei einen Antrag an den Oberbürgermeister geschickt, in dem der Muxit gefordert wird, also der Austritt der Stadt München aus Bayern und die Gründung eines eigenen Bundeslandes als Stadtstaat, der dann aber auch das Umland umfassen sollte (kein Scherz). So ähnlich wie Bremen halt, nur halt weiter südlich.

Hat was. Wenn ich mir das so überlege: Das könnten doch auch Orte im Fünfseenland anstreben. Es muss ja nicht gleich der Staxit oder der Gauxit werden, aber vielleicht doch der Wexit. Ein eigenständiges Weßling, bei dem Wahlergebnis. Allein schon wegen der Übersichtlichkeit wäre das sinnvoll. Jetzt war das mit den Kandidatinnen schon so verwirrend (haben wir ja gerade besprochen), da könnte man doch wenigstens die politische Landkarte ein wenig vereinheitlichen. Da ist beinahe der gesamte Landkreis Starnberg wie auch sonst fast ganz Bayern im Großen und Ganzen schwarz. Nicht tiefschwarz, aber schon schwarz. Fast ganz Gallien, hätte ich fast gesagt. Nur in Weßling eben sind die Grünen vorn gewesen, zumindest bei der Direktkandidatin, was der Andrea Schulte-Krauss jetzt aber auch nicht viel geholfen hat.

Durch München zieht sich doch so eine grüne Schneise, wo auch Giesing und Milbertshofen dabei sind. Da könnte man Weßling doch dazuschlagen. Von der Entfernung her wäre das jetzt auch nicht so tragisch, fußläufig knappe sieben Stunden, mit dem Lastenfahrrad je nach Kondition gute eineinhalb.

Ist aber vielleicht auch nur so eine Schnapsidee. Aber das mit dem Muxit: Also wenn der Münchner ein eigenes Bundesland bekommt, dann könnte der das ja erstmal als Ausflugsziel gründlich entdecken und erforschen. Dann müsste er nicht mehr so weit rausfahren, der Münchner. Mit dieser Burneleit sollte man das nochmal gründlich durchgehen, wie sie sich das eigentlich vorgestellt hat, mit dem Umland. Nur so. Ganz ohne Hintergedanken.

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