Krailling:Bürger sollen über KIM-Erweiterung abstimmen

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Knapp 21 Hektar groß ist die Kraillinger Innovationsmeile (KIM). Ob nun weitere Flächen dazu kommen? Das Hinweisschild auf das Gewerbegebiet ist inzwischen an den Straßenrand versetzt worden. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Gemeinderat votiert mehrheitlich für ein Ratsbegehren zur Vergrößerung des Gewerbegebiets.

Von Carolin Fries, Krailling

Mit einer Mehrheit von 11:7 Stimmen hat der Kraillinger Gemeinderat am Dienstag ein Ratsbegehren zur Erweiterung der KIM beschlossen. Die Frage, die alle wahlberechtigten Gemeindebürger am 8. Oktober parallel zu den Landtagswahlen gestellt bekommen, lautet: "Sind Sie dafür, dass sieben Hektar des gemeindeeigenen ehemaligen Antennenfeldes als Erweiterung unseres Gewerbegebietes KIM zur Finanzierung der Erfüllung kommunaler Pflichtaufgaben entwickelt und 15 Hektar als zukunftsfähiger Wald (Ökokonto Wald) ertüchtigt werden?"

Die Idee für das Ratsbegehren hatte Bürgermeister Rudolph Haux (FDP), der in den kommenden Jahren unaufschiebbare Investitionen in Höhe von etwa 100 Millionen Euro auf die Gemeinde zukommen sieht und deshalb auf die Erlöse aus dem Verkauf der Gewerbeflächen sowie Steuereinnahmen setzt. Er sehe keine andere Möglichkeit, die Einnahmesituation zu verbessern.

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"Gibt es denn wirklich keine andere Möglichkeit?" wollte indes Grünen-Gemeinderat Thomas Metzner vor der Abstimmung am Dienstag wissen. Er beklagte, dass der Gemeinderat sich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt habe und sprach deshalb von einem "Bürgermeisterbegehren". Aktuell seien noch viele Fragen offen, zum Beispiel, wie viel Geld mit dem Verkauf der Grundstücke zu holen sei und ob es überhaupt Bedarf bei Firmen und Unternehmen gibt. Schließlich sei der ehemalige Sportplatz auf dem Pioniergelände noch immer nicht verkauft. Dort wollte sich ursprünglich das Unternehmen EOS erweitern, machte dann aber einen Rückzieher.

Grünen-Fraktionssprecherin Andrea Schulte-Krauss, die urlaubsbedingt nicht an der Sitzung teilnehmen konnte, kündigte ein Bürgerbegehren in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz an. Denn die etwa zehn Fußballfelder große Fläche ist "keine Fichtenplantage", wie Metzner betonte. Der Wald liegt im Landschaftsschutzgebiet und ist zudem Bannwald.

Außer den Grünen haben auch Stephan Bock (SPD) und Dietlind Freyer-Zacherl (FBK) das Ratsbegehren abgelehnt. Bevor neue Pläne geschmiedet würden, müsse die Rathausverwaltung erst die beschlossenen umsetzen, sagte Freyer-Zacherl. Vor drei Jahren hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, das ans Antennenfeld angrenzende Pioniergelände unter Schutz zu stellen. "Passiert ist bis heute nichts."

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