Kommunalwahl in Bernried:Auf dem Weg in die Zukunft

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Jeder zweite Sitz im Gemeinderat wird neu besetzt

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Wenngleich die Überparteiliche Wählergruppe (ÜFW) einen Sitz verloren hat, bleibt sie mit vier Sitzen stärkste Fraktion im Bernrieder Gemeinderat. Auffallend ist, dass etwa 50 Prozent der Sitze mit neuen Gremiumsmitgliedern besetzt sind. "Es ist ein sehr zukunftsfähiger Gemeinderat und ein Schritt in Richtung Generationswechsel", sagte der neu gewählte Rathauschef Georg Malterer, der bislang Dritter Bürgermeister war. Malterer freut sich auf eine Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg, wenngleich er gerne mehr Frauen im Gremium gehabt hätte. Die ÜFW hatte bislang zwei weibliche Gremiumsmitglieder und ist nun abgerutscht auf einen Frauenanteil von null Prozent. Den Verlust eines Sitzes sieht Malterer indes gelassen. Das liege daran, dass mit der Bürgerliste sowie mit den Grünen neue, starke Potenziale hinzugekommen seien.

Markus del Fabbro, der fraktionslos war, seit er aus der CSU ausgetreten ist, hat mit seiner neu gegründeten Gruppierung Bürgerliste aus dem Stand zwei Sitze geholt. Dass die SPD einen Sitz an seine Gruppierung verloren hat, ist für ihn ein Beleg, dass die Bürger personenbezogen wählen. Er fühlt sich deshalb in seiner Forderung bestätigt, dass bei den Kommunalwahlen alle Kandidaten aus den verschiedenen Parteien auf einer gemeinsamen Liste antreten sollten.

Für Anna-Maria Groß kam zwar der Verlust eines SPD-Sitzes nicht überraschend, aber sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie selbst es nicht mehr ins Gremium schafft. Natürlich sei es bitter, dass SPD-Ortschef Walter Westermeier nach 30 Jahren nicht mehr gewählt wurde. "Ich habe es gerne gemacht, weil ich in der Verantwortung gestanden bin. Aber man muss sich damit abfinden." Er tröstet sich damit, dass er nicht der Einzige ist. Mit Christine Philipp von der Bernrieder Liste, Veronika Bischoff von der ÜFW und Jochen Wolle von der CSU haben es drei weitere langjährige Gemeinderäte nicht mehr ins Gremium geschafft. Die CSU behält ihre drei Sitze. Die Bernrieder Liste hatte bislang zwei Sitze, zusammen mit den neu gegründeten Grünen kommen sie nun auf drei Sitze.

ÜFW: Benedikt Eberl, Andreas Lüdtke, Andreas Stepfer, Katja Burgkart; CSU: Robert Schiebel, Regina Steiger, Doris Kremser; Bernrieder Liste/Grüne: Franz Eder, Michael Haberl, Achim Regenauer; Bürgerliste: Markus del Fabbro, Roland Seidl. SPD: Anna-Maria Groß. FDP: Wolfgang Mutter.

© SZ vom 17.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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