Kommunalwahl in Seefeld:Zimmermann führt

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Der Grüne muss gegen Klaus Kögel (CSU) in die Stichwahl

Von Christine Setzwein, Seefeld

In Seefeld könnte es nach 30 Jahren CSU-Herrschaft den ersten grünen Bürgermeister geben. Bei der Wahl am Sonntag errang Thomas Zimmermann (Grüne) mit 31,2 Prozent die meisten Wählerstimmen. Auf Platz zwei kam der CSU-Kandidat Klaus Kögel mit 25,2 Prozent. Für Petra Gum von der Freien Wählergemeinschaft und Johanna Senft vom Bürgerverein votierten nur 21,7, beziehungsweise 21,9 Prozent der Seefelder.

Die Freude bei Zimmermann ist unüberhörbar. "Ich hatte zwar ein gutes Gefühl, aber dieses Ergebnis ist hervorragend", sagte der 52-jähriges Wirtschaftsingenieur, der von der BI Eichenallee und der SPD unterstützt wird. Er ist der Meinung, dass das "Gesamtpaket" der Grünen aus Kompetenz und Erfahrung bei den Wählern punkten konnte. Bis zur Stichwahl in zwei Wochen "werden wir alles geben". Die Frage sei allerdings, "wie wir das in Zeiten von Corona unter die Leute bringen können".

Auch Klaus Kögel freut sich und lobt zunächst den "sehr engagierten Wahlkampf der Grünen". Die CSU sei mit einem neuen und jungen Team angetreten, das die Wähler goutiert hätten. Sehr schön sei die gute Wahlbeteiligung von 67,2 Prozent, das seien fast zehn Prozentpunkte mehr als vor sechs Jahren. An diesem Montag werde sich die CSU zusammensetzen und einen Plan für die nächsten zwei Wochen machen. "Wir wollen auf alle Fälle die Präsenz im Ort aufrechterhalten." Auch könnte es "Sondierungsgespräche" über Wahlempfehlungen mit den unterlegenen Gruppierungen geben.

Für sich schließt Johanna Senft das aus. Das sollten die BVS-Wähler selbst entscheiden, sagt die 55-Jährige. Natürlich sei sie enttäuscht über ihr Abschneiden am Sonntag. "Aber ich falle nicht in ein Loch." Sie habe ihren Beruf und schaue positiv in die Zukunft, sagte die Statistikerin, die seit zehn Jahren im Gemeinderat vertreten ist. "Aber Kompetenz und Erfahrung haben offensichtlich nicht gezählt", bedauert sie. Sie habe ein tolles und starkes Team gehabt und einen fairen Wahlkampf geführt. Schade findet sie, dass keine Frau in die Stichwahl gekommen sei.

Petra Gum wünscht dem künftigen Bürgermeister "eine glückliche Hand zum Wohl der Gemeinde". Die 51-jährige Ehefrau des noch amtierenden Bürgermeisters Wolfram Gum sagt, sie werde sich nun wieder auf ihren Lehrerberuf konzentrieren. Die Kandidatur für die FWG und der Wahlkampf seien jedenfalls eine "spannende Erfahrung" gewesen.

Ob der neue Seefelder Bürgermeister auf Geschäftsleiter Fritz Cording zählen kann, entscheidet sich erst am 29. März. Cording ist in der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Emmering.

© SZ vom 16.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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