Waldorf-Pädagogik:Zu wenig Personal für neuen Kindergarten

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Eine Spielecke im Gautinger Waldorfkindergarten: Malea, Henri, Anton, Gioia und Vincent sind dort um einen Tisch versammelt. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Im Gautinger Villenviertel werden Buben und Mädchen in einem zweigeschossigen Holzbau betreut. Allerdings fehlen Erzieher.

Von Michael Berzl, Gauting

Der Neubau für den Waldorf-Kindergarten im Gautinger Villenviertel ist fertig, aber wegen Personalmangel kann nur eine von zwei Gruppen starten. Bei einem Ortstermin am Mittwoch mit den Planern und Vertretern der Gemeinde offenbart sich ein geradezu typisches Dauerproblem, das es im ganzen Landkreis gibt. Es gelingt zwar, Platz zu schaffen, aber ausreichend viele Betreuerinnen zu finden, erweist sich auch hier als schwierig. Schon lange sucht die Leiterin Balbina Geithner Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen.

Im Garten des neuen Gautinger Waldorf-Kindergartens türmt sich noch ein Haufen Betonbrocken vom Abriss des Altbaus, der in den nächsten Tagen abtransportiert werden soll. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Für etwa zwei Millionen Euro hat die Gemeinde auf einem knapp 1500 Quadratmeter großen Grundstück an der Tassilostraße einen zweigeschossigen Holzbau errichten lassen. Dort steht nun wesentlich mehr Platz zur Verfügung: Auch ein Therapiezimmer, einen Besprechungsraum und ein eigenes Büro gibt es nun. In dem Altbau aus den Fünfzigerjahren, der im rückwärtigen Teil des Grundstücks stand, waren die Verhältnisse beengt und schlicht. Das umfunktionierte Wohnhaus wurde abgebrochen, die Reste davon liegen nun im Garten. Dort türmt sich ein Haufen Betonbrocken, die in den nächsten Tagen abtransportiert werden sollen. Auch gut zwei Dutzend Säcke mit der Aufschrift "Mineralwolle" müssen noch entsorgt werden.

Wann auch die Krippe starten kann, ist noch unklar

Bisher spielen die Kinder noch hinter einem von einem Bauzaun abgetrennten Bereich, doch künftig haben sie viel Platz im Freien. In den nächsten Wochen soll der großzügige Garten angelegt werden, in dem fünf mächtige Fichten stehen und einige Buchen. In etwa fünf bis sechs Wochen sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein, kündigte Architekt Matthias Kruppa beim Besichtigungstermin an. Im Eingangsbereich entsteht dann noch ein größerer Schuppen, in dem Gartengeräte und Kinderwagen abgestellt werden können. Außerdem soll im Garten noch eine sogenannte Rigole angelegt werden, ein Pufferspeicher zum Versickern des Regenwassers.

Die Kindergartengruppe mit 25 Buben und Mädchen ist voll, auch für nächstes Jahr sind die Anmeldelisten schon komplett. Wann aber auch die Krippe starten kann, ist noch offen. "Wir hoffen, im Herbst", sagt Leiterin Geithner. Doch das hängt davon ab, ob es ihr gelingt, die nötigen Betreuerinnen zu finden. Bald führt sie weitere Bewerbungsgespräche. Sogar in den entsprechenden Fachakademien will sie sich vorstellen, um um Personal zu werben.

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