Dieser Mann liebt, was er tut. Das ist bereits nach den ersten Sätzen klar: Daniel Betz ist mit seinen "Groundlift Studios" seit Anfang 2020 Mieter in der Alten Brauerei in Stegen. Der Musiker und Toningenieur betreibt dort nicht nur ein Ton- und ein Fernsehstudio. Er nutzt das historische Gebäude auch als Eventlocation, bespielt am Wochenende die beiden Kinosäle im ehemaligen Eiskeller, veranstaltet Partys, Kabarettabende und Satire-Talks, vor allem aber hochkarätige Konzerte. In den kommenden zwei Monaten sind insgesamt 16 Veranstaltungen geplant.

Betz schwärmt von der Atmosphäre des Brauereigebäudes aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und vom "Toskana-Feeling" in Stegen, obwohl draußen der Schnee 30 Zentimeter hoch liegt. Er hat leuchtende Augen, wenn er von den Stars erzählt, die sich bei ihm die Klinke in die Hand geben. "Ich darf ja leider keine Namen nennen", sagt er bedauernd. Über den wunderschönen Bösendorfer-Flügel auf der Bühne spricht er ebenso begeistert wie über die technische Ausstattung des Theatersaals. Auch Betz selbst tritt mit seiner Band hier demnächst wieder auf.

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In dem sechs Meter hohen Raum mit den Backsteinwänden befand sich früher das Kühlschiff der Brauerei. Die Akustik dieses Saals, so schwärmen Insider mittlerweile, soll die beste weit und breit sein. Das Geheimnis heißt "Immersive Audio": Um ein dreidimensionales Klangerlebnis zu ermöglichen, wurden zusätzlich zur normalen Bühnenausstattung 46 Lautsprecher unter der hohen Decke des Raums verteilt, jeder kann vom Mischpult aus einzeln angesteuert werden. Julius Drescher, in den Groundlift Studios für die Technik zuständig, hat das Ganze ausgetüftelt und sogar ein eigenes Steuerungssystem dafür konstruiert.

Bevor die Immersive-Audio-Technik am Freitag, 23. Februar, bei dem Konzert von Ralf Schnell mit zeitgenössischer Klaviermusik und am Samstag, 16. März, bei den vier Cellistinnen von "Cellonation" zum Einsatz kommt, steigt am Sonntag, 11. Februar, erst noch der "Rockfasching" mit Betz' Groundlift Band. Motto sind die 70er-, 80er- und 90er-Jahre. Auch passende Kostüme sind an diesem Abend willkommen. Eine Party ganz anderer Art verspricht der Tanztee am Sonntag, 18. Februar, von 15 Uhr an zu werden: Zum Big-Band-Sound des Ulmer City Swingtett kann man dann "wie früher" tanzen. "Da waren beim letzten Mal so viele Leute da, dass uns sogar der Kuchen ausgegangen ist", erinnert sich Betz.

Ein weiteres Konzert findet am Freitag, 16. Februar, mit der Sängerin Vera Klima statt, die ihre neue EP "Angekommen" präsentiert. Am Donnerstag, 29. Februar, tritt Thomas Schwaiger mit "Schwaiger's Hammond Club" auf, der Abend verspricht "grundsoliden Orgelfunk gepaart mit spannenden Impro-Reisen durch die Musikgeschichte". Am Freitag, 15. März, folgt das Jazzkonzert "Von Berlin bis Broadway" mit Jasmin Bayer und ihrer Band. Am 21. März sind Monika Drasch und ihr Quartett mit dem neuen Programm "Nix is gwiss" zu Gast, einen Tag später (22. März) gibt es alles außer Schlager und Pop, wenn Stephan Zinner mit seinem neuen Programm "Der Teufel, das Mädchen, der Blues und ich" nach Stegen kommt.

Auch in Sachen Kabarett ist in den kommenden Monaten einiges geboten: Zwar sind der Abend mit Martina Schwarzmann (13. Februar) und der Auftritt von Helmfried von Lüttichau (17. März) bereits ausverkauft, aber es gibt noch Karten für Matthias Kellner am Samstag, 9. März, und für den Comedy-Abend mit Berhane Berhane am Samstag, 30. März. Außerdem gestattet TV-Produzent und Regisseur Holm Dressler am Freitag, 8. März, in einer Multimedia-Show einen Blick hinter die Kulissen einiger der beliebtesten Unterhaltungsshows des deutschen Fernsehens. Am 10. März sitzt dann wieder Hans Sigl auf der Bühne in Stegen: Der Bergdoktor-Darsteller hat an diesem Abend die Schauspielerin Senta Berger zu Gast in seinem Satire-Talk.

Erst im Juni kommt auch Multi-Instrumentalist Martin Kälberer, der mit seinen Immersive-Audio-Konzerten im Vorjahr Furore machte, wieder in die Alte Brauerei. Der Abend am 7. Juni ist zwar ausverkauft, Zusatztermine sind aber in Planung.