Er war ein unermüdlicher Streiter für seine Überzeugungen: Wolfgang Schief. Viele Jahre lang hatte er für die SPD ein Gemeinderatsmandat inne. Zum ersten Mal zog er von 1984 bis 1990 in das Ratsgremium ein, danach folgte eine Pause bis 1996. Endgültig schied er 2008 aus dem Gemeinderat aus. In den politischen Ruhestand verabschiedete sich Schief jedoch nicht: Noch im selben Jahr initiierte er eine Resolution gegen einen Beschluss des SPD-Parteirats, der eine Zusammenarbeit mit der Linken auf Bundesebene abgelehnt hatte. 2015 zeigte er sich mit seiner Ehefrau Christl bei einem Urlaub auf der griechischen Insel Lesbos tief berührt von den Schicksalen der Flüchtlinge. Das Paar half einigen von ihnen, unbeschadet in ein Aufnahmelager zu kommen. "Ein Bus durfte sie ja nicht transportieren", berichteten sie damals bei einem Vortragsabend in Herrsching von dieser Reise.
Besonders am Herzen lagen Schief aber auch noch zwei andere Themen: Jahrelang kämpfte er gegen den Bau eines Gymnasiums in Herrsching und für einen barrierefreien Ausbau des Kurparkschlösschens. Der von ihm stets geforderte Einbau eines Aufzugs in den historischen Veranstaltungsort scheiterte jedoch bis heute am Veto des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. 2019 kam es zum Bruch mit dem SPD-Ortsverein: Schief hatte die Bürgermeisterkandidatur von Thomas Allner-Kiehling unterstützt, die der Vereinsvorstand und auch die SPD-Mitglieder im Gemeinderat nicht mittragen wollten. Schief trat daraufhin aus dem Ortsverein aus und wechselte zur SPD in Seefeld. Am 19. Dezember ist er nun im Alter von 90 Jahren gestorben. Ein Termin für die Trauerfeierlichkeiten ist noch nicht bekannt.