Gauting:Verschärfte Kontrollen und viele Verwarnungen

Auf dem Gehweg in der Gautinger Bahnhofstraße wird auf das Fahrradverbot hingewiesen. Kinder dürfen ihn aber im Schritttempo mit Rücksicht auf Fußgänger benutzen. (Foto: Georgine Treybal)

Manche Radfahrer waren trotz Verstöße gegen Verkehrsregeln unbelehrbar, berichtet die Polizei.

Von Christian Deussing, Gauting

Ein junger "Geisterradler" hatte Ende Juli eine 55-jährige Fußgängerin auf der abschüssigen Gautinger Bahnhofstraße umgefahren und schwer verletzt. Darauf verstärkte die Polizei dort und in der Germeringer Straße ihre Kontrollen. Es wurden bis zum 29. September 483 Radfahrer (inklusive Pedelecs) und 30 E-Scooter überprüft. Hierbei wurden 129 Verwarnungen gegen Fahrradfahrer wegen "verbotswidrigen Fahrens entgegen der Fahrtrichtung" ausgesprochen, teilt die Polizei mit.

Zudem sind 47 Verwarnungen in Höhe von 55 Euro vorwiegend gegen Autofahrer erteilt worden, unter anderem wegen behindernden Parkens auf Geh-Radwegen oder auf Behindertenplätzen. 21 Autofahrer mussten 30 Euro zahlen, weil sie beim Überholen von Radfahrern nicht genügend Abstand gehalten haben.

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Bei den Kontrollen mussten sich die Beamten auch einiges anhören. Insbesondere bei älteren Radfahrern sei trotz ihrer Verstöße oftmals keine Einsicht vorhanden gewesen, berichtet Gautings Polizeichef Andreas Ruch. Schüler und Jugendliche hätten Verkehrsregeln oft aus Jux oder bewusst missachtet. Dass sie sich dabei nicht nur selbst, sondern auch andere gefährdeten, sei ihnen in dem Moment häufig nicht klar gewesen, erläutert Ruch. Erst bei entsprechenden Gesprächen und Belehrungen konnte das Fehlverhalten den jugendlichen Radfahrern ins Bewusstsein gerufen werden.

Ruch berichtet auch davon, dass einzelne Rennradfahrer und Benutzer von Lastenfahrrädern sich "unbelehrbar und völlig unbeeindruckt" gezeigt und in einigen Fällen sogar die Existenz der Straßenverkehrsordnung ausgeblendet hätten.

Nach Polizeiangaben haben viele Fußgänger die Kontrollaktionen begrüßt, da sie selbst schon oft gefährliche Situation erlebt oder diese beobachtet hätten. Ruch bilanziert, dass solche Aktionen notwendig seien, um die Verkehrssicherheit aufrechtzuerhalten.

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