Stockdorf:Ehemaliges Pflegeheim wird zur Unterkunft für Geflüchtete

Lesezeit: 1 min

Das ehemalige Pflegeheim an der Alpenstraße in Stockdorf soll künftig als Gemeinschaftsunterkunft dienen. (Foto: Georgine Treybal)

Die Regierung von Oberbayern lässt gerade das Gebäude in der Nähe des Stockdorfer Bahnhofs umbauen. Nachbarn klagen nach Angaben des Landratsamtes beim Verwaltungsgericht.

Von Michael Berzl, Gauting

Die Regierung von Oberbayern bereitet den Einzug von Flüchtlingen in ein ehemaliges Pflegeheim in der Nähe des Stockdorfer Bahnhofs vor. Derzeit würden an dem Gebäude an der Alpenstraße kleine Umbauten und Modernisierungen vorgenommen, teilt Pressesprecher Wolfgang Rupp mit. Außerdem müssten noch die nötigen Möbel geliefert werden. Die Plätze in der zusätzlichen Unterkunft würden angesichts hoher Zugangszahlen dringend benötigt, die Bezirksregierung sei an einem "baldigen Einzug" der ersten Bewohnerinnen und Bewohner interessiert.

Bei dem gut 120 Jahre alten Gebäude, das nun zu einer Unterkunft für Flüchtlinge werden soll, handelt es sich um ein ehemaliges Altenheim, das vor etwa 20 Jahren nach einer Insolvenz geschlossen worden war. Das Gebäude auf dem 3700 Quadratmeter großen Grundstück stand viele Jahre leer, wurde bei einer Zwangsversteigerung verkauft und zuletzt als Arbeiterwohnheim genutzt. Nun hat die Bezirksregierung die Immobilie gemietet, auf Antrag des Eigentümers hat das Landratsamt in Starnberg eine baurechtliche Genehmigung erteilt.

Von der Nachbarschaftsklage weiß die Bezirksregierung nichts

Allerdings war diese Erlaubnis gegen den Willen der Gemeinde Gauting ausgesprochen worden. Das Rathaus habe sein Einvernehmen verweigert, sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger bei einem Gespräch zum Jahresabschluss in der vergangenen Woche. Bei dem Antrag sei es um Umbauten im Inneren des Hauses gegangen, um mehr Platz zu schaffen. "Da kommen wesentlich mehr Zimmer rein", erklärte Kössinger. Von bis zu 120 Bewohnern war in der vergangenen Woche bereits die Rede.

Über Reaktionen aus der Nachbarschaft auf die vorgesehene neue Nutzung gibt es unterschiedliche Darstellungen. Im vergangenen Sommer hatten sie bereits Unterschriften gesammelt, um gegenüber dem Landratsamt ihren Protest deutlich zu machen. Laut Bürgermeisterin Kössinger wehren sich Anlieger nun auf juristischem Weg. Landratsamtssprecherin Barbara Beck bestätigt, dass gegen die Baugenehmigung Klage eingereicht worden sei. Das Verfahren sei beim Verwaltungsgericht anhängig. Bei der Bezirksregierung hingegen ist darüber nichts bekannt. Nach den Worten des Sprechers Rupp liegen darüber "derzeit keine Erkenntnisse vor".

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: