Nadelöhr Hauptplatz:Die Chaos-Baustelle von Gauting kehrt zurück

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Nach 24 Stunden Dauerstau waren die Arbeiten verschoben worden. Doch die Freude währt nur kurz. Die Stadtwerke empfehlen, den Hauptplatz weiträumig zu umfahren.

Kolumne von Michael Berzl, Gauting

Was haben die Gautinger Autofahrer gejubelt, als sie den Hauptplatz nach zwei Tagen im Stau zurückerobert haben. Die Münchner Stadtwerke haben aufgegeben, ihre Baufirma hat Warnbaken und Ampeln wieder abgebaut. Sieg auf der ganzen Linie, freie Fahrt über die Würmbrücke. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, denn sie kommen wieder. Mit Beginn der Pfingstferien kehrt die Baustelle zurück und zwar genauso wie beim ersten Versuch vor einer Woche. Wieder mit Absperrungen und Ampelregelunge und vermutlich wieder mit Stauungen mitten in Gauting.

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Es geht nicht anders, heißt es bei den Stadtwerken. Ausgerechnet unter der Fahrbahn am Hauptplatz liegt eine der großen Hochdruckleitungen, mit denen die Region München aus allen vier Himmelsrichtungen mit dem bayerischen Gasleitungsnetz verbunden ist. An dieser 30 Zentimeter dicken Leitung hängen nicht nur das ganze Würmtal, sondern auch Germering, der Münchner Süden und das Heizkraftwerk in Sendling. Das Rohr und sein Korrosionsschutz haben nun ein Alter erreicht, dass es unbedingt erneuert werden muss, erklärt Stadtwerkesprecher Michael Solic. Auf sechs Wochen sind die Arbeiten angesetzt.

Vertreter von Stadtwerken, Gemeinde, Landratsamt, Staatlichem Bauamt, Baufirma und Polizei haben sich am Montag den Kopf zerbrochen, wie sich diesmal ein Verkehrschaos vermeiden ließe. Herausgekommen ist so etwas wie: Da müssen wir durch. Die Stadtwerke empfehlen in ihrer am Dienstag verbreiteten Mitteilung, den Hauptplatz in Gauting während der Bauarbeiten weiträumig zu umfahren. Große Tafeln sollen die Autofahrer rechtzeitig warnen, die Gemeinde will an Ausweichrouten Halteverbote erlassen.

Immerhin liegt der Termin für den zweiten Versuch etwas günstiger. Wegen der Ferien sind in den ersten beiden Baustellenwochen weniger Elterntaxis und Schulbusse unterwegs. Danach könnte es wieder eng werden. "Die große Überraschung wird nach den Ferien kommen", weiß Ernst Wiedemann, der Leiter der Gautinger Polizeiinspektion.

© SZ vom 29.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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