Früherer "Seestern" in Breitbrunn:Eine neue Wirtschaft, aber zu wenig Personal

Lesezeit: 2 min

Die neuen Wirte im früheren "Seestern" in Breitbrunn (v.l.): Koch Matthias Burchardi, Iva Gärsch und Bastian Tacheci. (Foto: Arlet Ulfers)

Der "Seestern" in Breitbrunn heißt nun "Sammers". Weil die Betreiber nicht genügend Mitarbeiter für Service und Küche gefunden haben, können sie nur abends öffnen.

Von Astrid Becker, Breitbrunn

Das einstige Wirtshaus "Seestern" heißt nun "Sammers". Hinter dem neuen Namen verbergen sich auch neue Pächter: Die drei Münchner Gastronomen Basti Tacheci, Matthias Burchardi und Iva Gärsch. Sie haben das Lokal im Herzen Breitbrunns direkt an der Ortsdurchfahrt vor kurzem eröffnet - und betreiben auch den Kiosk im Badegelände des Herrschinger Ortsteils.

Sehr lange hätten sie in München nach einem eigenen Wirtshaus gesucht, erzählt der 45-jährige Basti Tacheci. Bei den Pachten, die dort verlangt würden, sei aus dem Traum vom eigenen Lokal aber nichts geworden. Matthias Burchardi und Tacheci kennen sich schon seit der Kindheit, in der Gastronomie arbeiten sie bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten zusammen.

"Matse ist Koch aus Leidenschaft", sagt Basti Tacheci. Er selbst stand meist hinter der Bar und arbeitete im Service. Angesichts dessen versteht es sich von selbst, dass er dadurch ein Faible für guten Wein und fruchtig-frische Cocktailkreationen besitzt, die er künftig auch an der Bar im "Sammers" für die Gästen mixen will. Ausgesucht erscheint auch die Weinkarte in seinem neuen Lokal - und preislich recht angemessen. Die Flaschen liegen alle bei unter 30 Euro. Für ihren Bierausschank - immerhin verfügt das Lokal auch über einen gemütlichen Wirtsgarten - haben sich die neuen Betreiber für die König-Ludwig-Brauerei entschieden: "Die waren uns am sympathischsten", sagt Tacheci.

Andechs
:Wirt verlässt Kloster-Gasthaus: "Wie eine Ehe, die nicht mehr funktioniert"

Nach fast 25 Jahren kündigt Alexander Urban seinen Vertrag in Andechs. Er und die Mönche hätten sich auseinander gelebt, sagt der Wirt.

Von Christine Setzwein

Doch wie kommen drei Münchner nach Breitbrunn? Zufällig hätten sie im Januar durch eine Annonce erfahren, dass das Lokal geschlossen wurde und ein neuer Pächter gesucht werde, erzählt er. "Als wir es dann gesehen haben, war es Liebe auf den ersten Blick." Und zwar gleich bei allen dreien. Denn auch Matse Burchardi, der die 35-jährige Iva Gärsch in Spanien kennen- und lieben gelernt hat, war begeistert. Der 43-Jährige hatte in vielen angesagten Restaurants in München als Küchenchef gearbeitet, so etwa im "Heinrich Matters" in der Luisenstraße oder auch im "Hey Luigi" in der Holzstraße. Doch seit langem träumte er davon, in der Küche seines eigenen Lokals zu stehen und nur mehr auf die Art zu kochen, die ihm richtig Spaß macht. Darunter versteht er "bayerische Küche mit Pep", die vollkommen ohne Geschmacksverstärker, Brühwürfel oder sonstige Convenience-Zutaten auskommt.

Das heißt konkret: Sämtliche Soßen oder Suppen werden hier nur auf der Basis hausgemachter Jus, Brühen und Fonds zubereitet. "Stundenlang steht er dafür in der Küche, ich bewundere ihn immer für seine Akribie und Ausdauer", sagt Basti Tacheci. Vor allem im Moment: Denn das Wirtetrio sucht noch nach Personal, für den Service, aber auch für die Küche, etwa einen Beikoch. Daher gibt es derzeit auch nur eine kleinere Speisekarte mit ausgesuchten Gerichten: "Sonst ist das für Matse alleine nicht zu schaffen."

So lange diese Posten nicht besetzt sind, will es daher auch nur mehr abends aufsperren, täglich ab 17 Uhr mit Ausnahme des Montags, da ist Ruhetag: "Anfangs hatten wir noch durchgängig geöffnet, aber das ist nicht zu bewerkstelligen - so lange wir noch nicht genügend Personal haben."

Gastronomie
:Bewegung in der Gastro-Szene

Gleich fünf neue Lokale beleben die Starnberger Innenstadt. Markus Stangl eröffnet am Bahnhof ein Deli, Rosario zieht um, und aus dem Burgerhouse wird das "Dahoam". Die Seestubn in Percha erfinden sich neu

Von Astrid Becker

Die freie Zeit brauchen die Drei also vor allem, um neue Mitarbeiter zu finden, aber auch, um zum Beispiel noch das eine oder andere am Interieur zu verändern. Großflächig umgebaut haben sie bereits, so wurde beispielsweise der historische Raum mit Kachelofen, über den das Lokal verfügt, wieder in der Originalzustand zurückversetzt.

Zudem müssen sie sich ja auch noch um ihren Kiosk am See kümmern, wo es von Aperol über Bier bis Schorle und Wasser sowie von Eis, Wurst- und Käsesemmeln bis hin zu zweierlei Focaccia alles geben soll. Auch vom Sundowner in Liegestühlen mit Blick auf die Sonnenuntergänge am Westufer ist die Rede. Gut eingeführt in die dörfliche Gemeinschaft haben sie sich bereits: Die ersten Gäste, die sie noch vor der eigentlichen Eröffnung bewirtet haben, waren die örtlichen Schützen.

© SZ vom 23.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Gastronomie
:Neuer Pächter in der Wörthsee-Alm

Der Herrschinger Fischhändler und Gastronom Mato Piechota übernimmt die leer stehende Gaststätte.

Von Astrid Becker

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: