Im Bundestag gibt es drei Kantinen, zwei Restaurants und eine Espresso-Bar - "es sollte also eigentlich einfach sein, sich über den Tag hinweg zu versorgen", sagt die Abgeordnete Carmen Wegge (SPD) aus dem Wahlkreis Starnberg-Landsberg-Germering. Warum sie es dennoch nicht schafft, sich gesund zu ernähren, erzählt die 32-Jährige in der elften Folge des SZ-Podcasts "Von Starnberg nach Berlin", in der sie auf ihr Essverhalten in den vergangenen drei Monaten zurückblickt. Die dabei immer wieder auftauchende Frage lautet: "Hast du schon was gegessen?"
"Heute morgen ein Brot" oder "um 11.30 Uhr Frühstück, Mittagessen und vielleicht auch Abendessen zugleich", antwortet sich Wegge dann - und schimpft sich selbst: "Essen ist wichtig! Wenn du nicht richtig isst, dann kann dein Gehirn auch nicht gescheit funktionieren! Carmen, du musst auf dich aufpassen!" Doch dann seien mittags wieder Termine - nicht zum Mittagessen - und danach seien die Kantinen geschlossen, weshalb es für den großen Hunger drei "Bifi-Roll" aus dem Automaten an der Espresso-Bar gibt. "Unbefriedigend" nennt Wegge die Gesamtsituation die Ernährung betreffend. Mal gäbe es auf Terminen etwas zu essen, "häufig nicht". Vor dem Unterzucker bewahre sie dann der Notvorrat im Büro. Wenn Sie nach solchen Tage jemand frage, wann sie eigentlich Sport mache, "fange ich hysterisch an zu lachen", so Wegge. Sport, wenig Essen und tausend Termine - das klinge für sie nach einer toxischen Geschichte, vor allem, wenn es bedeuten würde, weniger Schlaf zu haben. Dabei würde sie grundsätzlich sehr gerne mal wieder joggen, wie sie betont.
Carmen Wegge, SPD-Abgeordnete für den Wahlkreis Starnberg, hat kurz nach einer Rede im Bundestag zur Impfpflicht eine Nachricht erhalten: Sie solle am Galgen hängen. Wie geht sie damit um? Ein Gespräch über das Leben mit täglichen Hassbotschaften.
"Ich muss meinen gesunden Lebensstil noch finden", resümiert Wegge. Eine erste Idee hat sie schon: In den Sitzungswochen immer Brot und Käse im Büro vorrätig haben.
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