Gastronomie:Bürgertreff in Stockdorf schließt

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"Es waren zwei Jahre Kampf": Nun mag Hans Wilhelm Knape nicht mehr und gibt den Bürgertreff in Stockdorf auf. (Foto: Nila Thiel)

Der Betreiber Hans Wilhelm Knape gibt auf. Nun muss die Gemeinde Gauting einen Nachfolger suchen.

Von Michael Berzl, Gauting

Gut eineinhalb Jahre nach der Eröffnung gibt Hans Wilhelm Knape auf. Unter schwierigen Bedingungen hat er den im Herbst 2020 eröffneten Bürgertreff in Stockdorf betrieben: ein Lokal in den ehemaligen Sparkassen-Räumen im Eigentum der Gemeinde. Diesen Samstag werden in der Gaststätte am Harmsplatz vorerst zum letzten Mal Gäste bewirtet, dann ist bis auf Weiteres geschlossen. Die Gemeinde will einen neuen Betreiber suchen, im Rathaus wird gerade die Ausschreibung vorbereitet. Die bisher festgelegten Bedingungen werden dann wohl geändert werden müssen.

Es war ein schwieriger Start: Die Küche wurde erst mit Verspätung fertig, gekocht wurde zum Teil auswärts, die Gastronomie lief zunächst eher provisorisch. Und dann kam Corona. "Es waren zwei Jahre Kampf, es ist ja nie etwas glatt gegangen", sagt Knape rückblickend, als er am Donnerstagvormittag wieder einmal alles herrichtet für den Mittagstisch. Eigentlich wollte er noch einmal durchstarten, noch einmal versuchen, zusammen mit seiner neuen Geschäftspartnerin Zenaida Panganiban den Treffpunkt in Schwung zu bringen. Doch die springt nun ab, widmet sich wieder mehr ihrem Asia-Imbiss "Bambus" in Gauting. Knape sieht damit seine Möglichkeiten erschöpft. Es fehlten "wesentliche betriebliche Voraussetzungen zur Fortführung des Gastronomiebetriebs", schreibt er in seinem Newsletter. "Schweren Herzen" habe er daher entschieden, zum Monatsende zu schließen. Letzte Veranstaltung in den Räumen ist ein offenes Treffen der Grünen am Freitag.

Knape sitzt für die Grünen im Gemeinderat und hatte den Bürgertreff mit einer großen Portion Idealismus übernommen. Seinen Lebensunterhalt konnte der 61-Jährige aus Hausen jedenfalls nicht damit verdienen. Und das, obwohl er aus verschiedenen Gründen keine Miete bezahlte, wie er selbst sagte. Das sei jeweils in Sondervereinbarungen mit der Gemeinde so geregelt worden, die ihn in der schwierigen Anfangsphase und während der Zeit der Corona-Beschränkungen "stets kooperativ und entgegenkommend" begleitet habe, wie er in seinem Rundbrief betont. Nun habe man sich auf eine Vertragsauflösung geeinigt.

Die Gemeinde muss sich auf die Suche nach einem neuen Betreiber machen. Bisher gelten weitreichende Vorgaben bis hin zu Mindestbetriebszeiten von 8 bis 20 Uhr.

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